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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 52
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0054
Abb. 1 Die Ebringer Steinkreuze 1876. (Schau ins Land 3, 1876)

chens befindet, ursprünglich eine zentrale Stellung zwischen den beiden anderen
Kreuzen eingenommen hat. Dieses ehemalige „Hauptkreuz" ist auch das einzige, das
eine Zeichnung trägt, nämlich ein aufrechtstehendes nach links gerichtetes Rebmesser
. Flankiert war dieses Kreuz auf der linken Seite vom größten, das jetzt die Mitte
des heutigen Denkmals einnimmt. Die Federzeichnung läßt übrigens erkennen, daß
dieses große Kreuz seitenverkehrt eingemauert wurde, so daß es dem heutigen Betrachter
die Rückseite zeigt. Welches der beiden übrigen Steinkreuze auf der anderen
Seite des Rebmesserkreuzes stand, ist nach der Zeichnung nicht ganz sicher auszumachen
. Es dürfte jedoch mit einiger Wahrscheinlichkeit das Kreuz der rechten jetzigen
Denkmalseite gewesen sein. Die Zeichnung bestätigt auch den Eindruck von Ildefons
von Arx, daß die Kreuze an ihrem freien Standort etwa gleiche, einen Meter
nicht ganz erreichende Höhe hatten. Den Betrachter des Denkmals mag dies verwundern
, da dort die unterschiedliche Größe ins Auge fällt. Bei genauerem Hinsehen ist
jedoch festzustellen, daß der Stamm gerade des großen Kreuzes in ziemlicher Höhe
über dem Sockel eine durchgehende Verfärbung aufweist, die erkennen läßt, wie tief
dieses Kreuz ehemals in die Erde eingelassen war.4

II. Die Überlieferung

Fragt man, aus welchem Anlaß die vier Ebringer Steinkreuze errichtet worden sind,
so ist man zunächst auf die Inschrift am Nischendenkmal verwiesen, welche lautet:
„Zum Gedenken an die Ebringer Kirchweih vom 16. August 1495". Dem Eingeweihten
ist bekannt, daß es an diesem Tag zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen
Ebringer Bauern und Freiburger Bürgern gekommen ist. Sucht man jedoch den Zusammenhang
mit den vier Steinkreuzen, so muß man sich mit einer historisch nicht
gerade gut belegten Vermutung zufrieden geben. Es ist wieder Ildefons von Arx, der
nach der Schilderung der Kirchweih von 1495 zu den Kreuzen bemerkte: „Allgemein
hält man dafür, daß sie einen dageschehenen Totschlag bedeuten; und einige glauben,
daß dieser bei der Reformation geschehen sei. Aber da es ungewiß ist, daß zu derselben
Zeit ein Mensch in Ebringen um das Leben gekommen sei, und man von keiner
andern in Ebringen geschehenen Mordtat, als von der oben erzählten, etwas weiß,
so ist es sehr wahrscheinlich, daß jene vier steinernen Kreuze zum Angedenken derselben
dahingesetzt worden seien."5
Ildefons von Arx wußte also im 18. Jahrhundert von einer mündlichen Uberliefe-

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