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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 109
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0111
Faustin Ens (1782—1858)

Lehrerssohn aus Rothweil am Kaiserstuhl, Ehrenbürger von Troppau

in Österreichisch Schlesien und von Breisach

Von

Ernst Galli

Faustin Ens, geboren am 15. Februar 1782 in Rothweil (heute Oberrotweil) am Kaiserstuhl
, gestorben am 5. März 1858 in Bregenz, Topograph, Naturwissenschaftler und
Historiker, ist in seiner Heimat so gut wie vergessen. Er war der Sohn des Dorfschulmeisters
Stanislaus Ens und seiner Ehefrau Eleonore geb. Weißenhorn. Unter vierzehn
Kindern ist er als dreizehntes zur Welt gekommen. Getauft wurde er auf die Namen
Johann Baptist, Faustinus. Obwohl Ens in seinem Leben Bedeutendes geleistet
hat, suchen wir vergebens in deutschen, auch badischen biographischen Nachschlagewerken
nähere Auskunft über ihn. Das ist gewiß darin begründet, daß er nach Abschluß
seines Studiums der Philosophie und der Jurisprudenz an der Universität in
Freiburg mit 25 Jahren 1807 seine gerade badisch gewordene Heimat verlassen hat
und nach Österreich ausgewandert ist, wo er bis zu seinem Tod verblieb, sieht man
von den Jahren 1844—1848 ab, die er in Konstanz verbracht hat: Er lebte zuletzt in
Bregenz, wo er sein Grab auf dem alten Kirchhof bei der Stadtkirche St. Gallus fand.
Immerhin hat aber Ens, wenn auch als „Österreicher", die erste Geschichte der Stadt
Breisach geschrieben, die auf weiten Strecken zugleich Reichsgeschichte ist. Darin
insbesondere beruht auch seine Bedeutung für den badischen Raum.

Genaueres über Ens erfahren wir nur durch das von C. v. Wurzbach herausgegebene
„Biographische Lexikon des Kaiserthums Österreich":1 „Ens, Faustin (Topograph
und Musealcustos zu Troppau) Sohn eines Schullehrers, studierte zuerst
in Breisach, trat 1799 ins Corps der Breisgauer Freiwilligen und wurde bei einem
Ausfalle gefangen, aber nach vierzehn Tagen über Verwendung des Generals Grafen
Giulay in Freiheit gesetzt. Nun trat er in den Benediktinerorden, verließ aber denselben
nach beendetem Noviciat und studierte die Philosophie und die Rechte zu Freiburg
. Später begab er sich nach Österreich und wurde 1808 Erzieher im Hause des
Herrn von Badenfeld zu Troppau. 1812 und 1813 supplierte er am Troppauer Gymnasium
Mathematik und Naturgeschichte, 1814 wurde er wirklicher Lehrer daselbst.
Ens ist Mitbegründer des Troppauer Gymnasial-Museums und wurde 1822 dessen
Custos. Nach dreißigjähriger Dienstzeit trat er 1844 in den Ruhestand und übersiedelte
, um seiner Heimat näher zu sein, zuerst nach Bregenz, dann nach Konstanz,
kehrte aber ein paar Jahre später nach Bregenz zurück, wo er im angekauften eigenen
Häuschen bis an sein Lebensende, welches im Alter von 74 erfolgte, mit literarischen
Arbeiten beschäftigt war. Seine Bücher und Schriften vermachte er dem Bregenzer
Museum. Von ihm erschien: ,Abriß der physischen Geographie' (Troppau 1818);

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