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legte damit seine großen Sammlungen für das von ihm geleitete Museum an. Es ging
ihm, wie er in einem Brief vom 8. Januar 1836 an K. Wenzelides schreibt, insbesondere
darum, „den Mangel an fremdländischen Raritäten durch Vollständigkeit der
einheimischen Belege auszugleichen und diese allgemein zugänglich zu machen."
Dies war wesentlich: Ens' Tätigkeit beschränkte sich nicht auf das Sammeln von
Museumsgegenständen. Die Gymnasialstudenten hatten hier vielmehr die Möglichkeit
, Naturgeschichte in der Praxis zu studieren. Damit erhielt das Troppauer Museum
in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts, als das österreichische Schulwesen
in die vorjosefinische Scholastik zurückfiel und die Naturwissenschaften in den
Lehrbüchern kaum noch berücksichtigt wurden20, überregionale Bedeutung und
auch Anerkennung. Der Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität
Olmütz M.F. Canaval bezeugte 1848 in einem Beitrag der Zeitschrift „Moravia", daß
dank des Museums die Absolventen des Troppauer Gymnasiums stets den Wissensstandard
der anderen Studenten, die zur Hochschule kamen, übertroffen haben.21
Neben seiner Sammlungstätigkeit publizierte Ens in verschiedenen Zeitschriften
Aufsätze zu naturwissenschaftlichen Fragen. Vornehmlich ging es dabei um die Erforschung
des Gesenkes, des zwischen Schlesien und Mähren gelegenen Gebirges mit
dem Altvater als höchstem Berg (1490 m). Die Ernte dieser wissenschaftlichen Bemühungen
brachte er in sein vierbändiges Werk über das Oppaland ein, ein Werk also
über die Landschaft um Troppau an der Oppa (einem Nebenfluß der Oder), die er
auf vielen Exkursionen mit großer Leidenschaft erforschte: „Den Wanderstab in der
Hand und eine Anhängetasche über den Schultern durchwanderten sie [er mit Freunden
und Studenten] beutegierig des Landes Talgründe, forschten bald nach den geheimen
Sitzen der Gesenkesflora, bald nach Neptuns und Vulkans mannigfaltigen
Steinsgebilden. . . Nebenbei lauschten sie der Lieder und historischen Sagen des
eigentümlichen Gebirgsvolkes, forschten in Archiven nach reinen Quellen für die
vaterländische Geschichte."29 Das Werk über das Oppaland ist breit angelegt; es
versucht, wie schon sein Titel verrät, möglichstalle Aspekte des untersuchten Gegenstandes
zu fassen:
Das
Oppaland
oder
der Troppauer Kreis
nach seinen
geschichtlichen, naturgeschichtlichen, bürgerlichen
und örtlichen Eigentümlichkeiten
beschrieben
von
Faustin Ens
Professor und Museums-Custos am Gymnasium zu Troppau,
mehrer Gelehrter Gesellschaften korrespondierendes Mitglied
Das Werk läßt allerdings auch erkennen, daß Ens in seiner historischen Betrachtungsweise
— und von seinem eigentlichen Interesse her — mehr Naturwissenschaftler als
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