Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 180
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Zeit (seit 1832) der Bürgermeister von Umkirch dort polizeiliche Aufsicht hatte, wenn
auch Güter, Besitz-, Nutzrechte und Einkünfte anderen zustanden, vor allem dem
Kloster Günterstal (bis 1806) und der Universität Freiburg u.a. Heute gehört das dortige
Hofgut der Stadt Freiburg.

Der Gang der Entwicklung, welcher für Ort und Bevölkerung Umkirchs in der Folgezeit
bestimmend war, wurde teils — wie bisher — durch die hier begüterten Herrschaften
und ihr Verhältnis zur Dorfbevölkerung beeinflußt, teils durch von sonsther
verursachte Bedrängnisse und Nöte (von Mißernten bis hin zu Seuchen), teils auch
von Fehden und kriegerischen Auseinandersetzungen. Das machtpolitische Umfeld
und die sich hier abspielenden Vorgänge im Breisgau und weit darüber hinaus machten
sich bemerkbar, oft bis in die kleinsten Winkel hinein.

X.

Für die Geschichte des Breisgaus sind u. a. Besitzverschiebungen und machtpolitische
Folgen zu registrieren, die mit der Beendigung der Herrschaft der da und dort
reichbegüterten Herren von Usenberg zusammenhängen.

Deren Nachfolger wurden zum Teil die Markgrafen, zum Teil die Habsburger.
Letztere gliederten im 14. Jahrhundert noch die Stadt Freiburg ihrem Territorialsystem
ein sowie zahlreiche Dorfherrschaften. Sie wurden so zur politischen Vormacht
im Breisgau. Solche Machtverschiebungen und die Selbstbehauptungsversuche
des niederen Adels gegenüber seinesgleichen und mächtigeren Territorialherren, aber
auch gegenüber aufstrebenden Städten führten (mancherorts auch noch im 15. Jahrhundert
) zu Fehden und kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Bevölkerung
wurde dabei stets betroffen, unmittelbar durch die gegenseitigen Uberfälle der Streitenden
, durch Niederbrennungen, Raub und Greueltaten, mittelbar durch besondere
zusätzliche Dienstleistungen.24

Größere Verwicklungen gab es wie sonstwo so auch hierzulande im Bauernkrieg
1524/25 und dann nach einer folgenden relativ friedlichen Phase des 16. Jahrhunderts
wieder im Dreißigjährigen Krieg des 17. Jahrhunderts. Auch in kriegerische Auseinandersetzungen
der folgenden Jahrhunderte war die hiesige Region und ihre Bevölkerung
verwickelt.25

XI.

Der Bauernkrieg, in dem sich die geknechteten Bauern gegen geistliche und weltliche
Herren erhoben, tobte in Süd- und Mitteldeutschland mancherorts heftig. Im Breisgau
ging er relativ glimpflich vorüber. Eine Reihe von Burgen allerdings wurde gebrochen
oder niedergebrannt, darunter auch die von Zähringen und Dachswangen.
Das Dorf Umkirch mit seinen beiden Burgen wurde, da es sich wie sein Gutsherr
(Graf Georg von Tübingen) der Bauernerhebung angeschlossen hatte, von Plünderung
und Brand verschont.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618—1648) jedoch, der — aus einem kirchlich-religiösen
Zwiespalt entstanden — sich zu einem europäischen Machtkampf ausweitete,
wurde Umkirch stark in Mitleidenschaft gezogen. Bei seiner Lage im Vorfeld der
Stadt Freiburg und im Umfeld der starken Reichsfestung Breisach, die beide schon

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