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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 8
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0010
Es handelt sich um ein Heft von gefaltetem Ziegenpergament mittlerer Feinheit und
einem festen Umschlag aus Kalbspergament. In dem Umschlag sind die Innenblätter
mit einer Hanffadenheftung des 19. Jahrhunderts befestigt. Diese sind mit dem
Deckel zu zwei Lagen (Bl. 1 — 12v, 13r—20v) fest verbunden. Das Format beträgt
26 x 11,5 cm, mit gelegentlichen Abweichungen bis zu 5 mm. Alle Blätter des Innenheftes
weisen eine dünne, sorgfältige Liniierung von im allgemeinen 26 Zeilen auf,
welche rechts und links im Abstand von etwa 7 cm von senkrechten Linien begrenzt
werden. Stellenweise lassen Zirkelstiche auf die Art der Entstehung dieses Linienwerks
schließen. Jedes Blatt bietet also ein Liniensystem in Form eines Kästchens.
Dieses wird von der Hand des Hauptschreibers ziemlich sorgfältig beachtet, wobei
die oberste Linie nicht beschriftet wird. Die Eintragungen mehrerer späterer Schreiber
, die das HStV auf dem laufenden halten sollten, nehmen auf die Linienkästchen
wenig Rücksicht. Gelegentlich sind sogar Nachträge senkrecht auf dem Rand eingetragen
worden (z.B. HStV 10, 13). Absätze im Text werden bei Neubeginn an einer
Straße durch Überschriften in roter Schrift kenntlich gemacht (mit einer Ausnahme:
HStV 36, 1). Gleichzeitig wird bei diesen Absätzen ein Zwischenraum von 3 bis 5
und gelegentlich mehr Freizeilen unbeschriftet gelassen. Blatt 19v ist nur teilweise
beschriftet und die Blätter 20r und 20v sind frei gelassen worden. Nachträge späterer
Hände befinden sich auch an den Innenseiten des Deckels vorn und hinten (HStV 36;
37). Der Erhaltungszustand der Innenblätter ist befriedigend.

Der äußere Deckel der Handschrift ist durch Abnutzung und Mäusefraß nur mäßig
erhalten. Am rückseitigen Deckel ist eine etwas bogig geschnittene, dreieckige Lasche
(26 x 12 cm) vorhanden, die in einem angenähten 5 x 1,2 cm langen Nippel endet
. Dieser sollte wohl zum Verschluß dienen. Doch ist von einer dann erforderlichen
Öffnung auf der Rückseite des Einbandes nichts erkennbar. Die Eintragungen auf den
Innenseiten des Deckels wurden bereits erwähnt. Auf der rückwärtigen Außenseite
befindet sich ein Dorsualvermerk von einer Hand des frühen 19. Jahrhunderts mit folgendem
Inhalt: 1319 7V(ota) Z?(ene) sind lauter alte bodenzinssen von häussern zu
Breisach, Der Vermerk ist nicht, wie zu erwarten, waagerecht, sondern senkrecht gemacht
worden. Bei den Urkunden des Breisacher Stadtarchivs konnte bisher ein ähnliches
Verfahren nicht aufgedeckt werden. Die Schrift des Dorsualvermerks entspricht
auch nicht der von Pantaleon Rosmann, der sich auch für das Breisacher
Archiv interessiert hat, und ebenfalls nicht der von Franz Karl Grieshaber, der nach
Mone in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Handschrift gewesen ist.31

Der überwiegende Hauptteil des Breisacher HStV ist in einer gotischen Minuskelschrift
sauber und regelmäßig geschrieben worden. Da diese viele gerundete Buchstabenformen
aufweist, dürfte sie am besten als Bastarda des frühen 14. Jahrhunderts
zu bezeichnen sein. Derartige Schriften sind um diese Zeit recht häufig, deshalb wäre
es sicher schwierig, den Schreiber durch Schriftenvergleich feststellen zu wollen. Obwohl
eine solche Untersuchung, wie zu zeigen sein wird, wegen des Problems der
Provenienz der Handschrift nicht unwichtig wäre, konnte sie hier nicht vorgenommen
werden.32

Wie bereits erwähnt, haben später mehrere Hände am Text der Haupthand Streichungen
, Radierungen und Zusätze1 in Kursivschriften des frühen 14. Jahrhunderts
vorgenommen. Ihr Sinn bestand offenbar darin, das HStV zu aktualisieren. Denn wie

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