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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 83
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0085
Bemerkungen zur Bevölkerungsentwicklung der Stadt

Freiburg zwischen 1390 und 1450

Von

Rosemarie Merkel

Michael Borgolte trifft in seinem jüngst in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsatz
zum Thema "Freiburg als habsburgische Universitätsgründung« die folgende Feststellung
: »Im Jahre 1390 gab es in der Stadt nach neuesten Berechnungen 2137 Steuerzahler
, d. h. etwa 6800 Einwohner, 1450 dagegen nur noch 1515 Steuerzahler oder ca.
4800 Einwohner.«1

Wer mit der Quellenlage zur Freiburger Stadtgeschichte vertraut ist, wird sich die
Frage stellen, wie diese neuesten Berechnungen zustande gekommen sind, und wird
hoffen, auf bislang nicht entdeckte Zahlen oder Quellen zu stoßen. Borgolte legt jedoch
zu seinen Ausführungen keine eigenen Forschungsergebnisse vor, sondern zieht
nur das Resümee aus einer 1979 von Peter-Johannes Schuler veröffentlichten bevölkerungsgeschichtlichen
Untersuchung.2 Deren Zahlen sollen im folgenden überprüft
und unter die Lupe genommen werden.

Im Zentrum der Schulerschen Analyse stehen die »Gemeinen Pfenniglisten«: von
1497, aus denen sich für das Spätmittelalter die bislang umfassendsten Daten über die
städtische Bevölkerung gewinnen lassen, da in ihnen alle Einwohner, die das 15. Lebensjahr
vollendet haben, erfaßt sind.3

Ungleich ungünstiger ist jedoch die Quellenlage für das Ende des 14. und die Mitte
des 15. Jahrhunderts, Zeiten, die Schuler ebenfalls in seine Untersuchung miteinbezieht
und für die er zu Aussagen kommt, die nicht unkommentiert hingenommen
werden können.

Um zu veranschaulichen, auf welche Daten Schuler seine Aussagen aufbaut, sei
seine als Grundstatistik bezeichnete Tabelle 144 hier noch einmal aufgenommen
(s. nächste Seite), allerdings ohne Anmerkungen, auf die aber, wo dies erforderlich
ist, im Text eingegangen wird.

Als erstes soll die Frage nach der Herkunft seiner Zahlen gestellt werden.

Da Schuler bei der Beschreibung der für die Analyse der Bevölkerungsstruktur
wichtigen Quellengattung »Steuerbücher* auch die Freiburger Quellen5 kurz vorstellt
, und als Erläuterung zu der hier interessierenden Tabelle 14 ausführt: »Nach den
Freiburger Gewerftbüchern von 1385 und 1450 und dem Ungeldverzeichnis aus dem
Jahr 1390 erhält man die Grundstatistik 113 von Tabelle I4«f,„ ist davon auszugehen,
daß er seine Daten aus ebendiesen Quellen erhoben hat.

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