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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 93
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0095
Die Wappenreliefs am Kaufhaus in Freiburg i. Br.
und ihre historisch-politische Aussage

Ergebnisse einer kritischen Analyse

Von

Franz-Heinz Hye

Zum Unterschied von anderen Städtepartnerschaften Innsbrucks kann jene zwischen
Innsbruck und Freiburg neben den aktuellen freundschaftlichen Beziehungen auch
auf eine jahrhundertelange Vorgeschichte und auf historische Gemeinsamkeiten zurückblicken
, welche hier allerdings nicht erneut aufgezählt werden sollen. Ein ganz
besonderer Stellenwert kommt in der Reihe der Similia historica den beiden schönsten
Profanbauten unserer Städte, dem reich mit figuralen und heraldischen Reliefs
gezierten Prunkerker des Goldenen Dachls von 1494/96 in Innsbruck und dem mit
ähnlichem Schmuck versehenen 1532 vollendeten Kaufhaus in Freiburg zu.

Intensive Beschäftigung u. a. mit den heraldischen Denkmalen unserer gemeinsamen
Landesfürsten, Sigmunds des Münzreichen, Maximiiiansi, sowie Karls V. und
Ferdinands I.1 hatten es unausweichlich zur Folge, daß nach dem von Berent Schwi-
neköper erforschten Marktbrunnen in Rottenburg am Neckar2 und dem Münster in
Thann, den Kaiserfenstern und Kaiserkapellen im Freiburger Münster nun auch die
Wappenreliefs an den beiden Erkern des Kaufhauses zum Gegenstand eingehender
Betrachtung geworden sind.

Dabei zeigte sich, daß zwar die wirtschafts- und stadtgeschichtliche Seite sowie die
Bau- und Kunstgeschichte des Kaufhauses namentlich durch Adolf Birkenmaier,
Friedrich Kempf und vor allem durch Friedrich Hefele ausfuhrlich erforscht und gewürdigt
worden sind,3 daß aber eine kritische Befassung mit den heraldischen Inhalten
und Aussagen der Kaufhauserker bis zur Stunde noch aussteht. Wenn ich mich
nun — wie oben ausgeführt —, von meinen Untersuchungen über die Heraldica Karls
V und Ferdinands I. dazu veranlaßt, dieser Thematik zuwende und versuche, diese
Lücke in der Literatur über das Kaufhaus schließen zu helfen, so geschieht dies einerseits
aus dieser wissenschaftlichen Motivation und andererseits mit dem Wunsche
hiermit der vitalen Realisierung unserer Städtepartnerschaft eine neue Facette beizufügen
.

Wie eine Jahreszahl am oberen Ende der Wendeltreppe des Kaufhauses zu erkennen
gibt, wurde dessen Bau bekanntermaßen im Jahre 1532 beendet. Dieser Zeit entstammen
auch die bereits 1531 fertiggestellten vier Standbilder an der Fassade von
der Meisterhand Sixt's von Staufen, welche Kaiser Maximilian I., König Philipp den
Schönen, Kaiser Karl V. und König Ferdinand I. darstellen, wobei hervorzuheben ist,
daß Ferdinand hier korrekterweise noch ohne Bart dargestellt erscheint. Den Bart ließ

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