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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 148
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0150
Die 1780 in deutscher Sprache publizierte Kurzdarstellung der Klostergeschichte
dürfte mit Sicherheit die erste ihrer Art8 und ein Auszug aus mehrgenannter Chronik
sein, wobei ihr allerdings, einige Urkunden ausgenommen, nicht anzusehen ist,
ob der Herausgeber etwas hinzugetan oder weggelassen hat. In der Methode folgt sie
sicherlich jener, wie auch Ähnlichkeiten mit der Einleitung des im folgenden mitgeteilten
Stiftungsbeschriebs nicht zu übersehen sind. Da MARIANS Austria Sacra offensichtlich
nur den älteren Bearbeitern der Freiburger Ordensgeschichte bekannt ist,
STEINHART zitiert sie z. B. nicht, soll der Artikel über die Prediger der Vergessenheit
entrissen und im originalen Wortlaut wiedergegeben werden, zumal sich der Verfasser
dieser Zeilen dann weitere Anmerkungen allgemeiner Natur sparen kann. Keinen
Abbruch tut die Tatsache, daß es sich selbstverständlich um eine Niederschrift
aus der Sicht der Religiösen handelt, denen es vor allem um Hervorhebung geistlicher
und weltlicher Zelebritäten aus dem Umkreis ihres Hauses, so Albertus Magnus
(* um 1200, 1 1280), mehrerer Kaiser und Könige und verdienter Mitbrüder wie des
nach der Säkularisation ins Münster überführten Priors Matthäus Landwehrlin(g),
ging. Ebenfalls von nachrangiger Bedeutung ist, daß diese oder jene Angabe mittlerweile
von der Wissenschaft überholt sein dürfte. Landwehrlin beispielsweise starb
nicht 1575, sondern im Jahr darauf.

MARIAN behandelte unter Außerachtlassung der 1773/74 aufgehobenen Jesuiten
nach einem allgemein gehaltenen Abschnitt über die Breisgaumetropole alle elf, zu
seiner Zeit noch innerhalb der Stadtmauern existierenden Ordensniederlassungen, an
dritter Stelle die der Dominikaner mit dem Beisatz „Nach dem eingeschickten Berichte
" :9

„Das Kloster der Prediger in eben dieser Stadt.

Ego II. Graf von Urach und Freyburg, auf welchen durch die Vermählung seines Vaters
mit Agnes, der Gräfinn von Zäringen, die Güter dieses Hauses nach dem Tode
Bertholds V., Herzogs von Zäringen, gekommen waren, berief mit seiner Gemahlinn
Adelheid und der Bürgerschaft von Freyburg die Geistlichen vom Predigerorden in
diese Stadt, welche nunmehr unter sein Gebieth gehörte, um das Jahr 1236. Bischof
Heinrich I. von Constanz bewilligte ihre Aufnahm um so leichter, je gewisser er
wußte, daß dieser Orden von Anbeginn für die Ausbreitung des wahren Glaubens und
der Kirche GOTTES eiferte.A Der Rath und die Bürgerschaft gaben in ihrer Bittschrift
, in welcher sie diese Religiösen ersuchten, sich hier wohnhaft niederzulassen,
diese Ursache ihres Begehrens vor, damit sie von ihnen sowohl durch ihren erbaulichen
Lebenswandel, als durch ihre Lehre Unterricht erhielten.8 Der damalige Pfarrer
Rudolf konnte nicht anders als der Bewilligung seines Bischofs und dem Verlangen
der ihm anvertrauten Heerde beystimmen, besonders da er selbst ein Freund
dieses Ordens war: Doch bedung er sich aus, daß seine Pfarrrechte eben so wie die
Rechte des Ordens dabey unbeschädigt verblieben.c Im Jahr 1238 erfolgte die Bestätigung
Conrads des Grafen und Herrn von Freyburg, der ein Sohn des vorgemeld-
ten Ego und der Adelheid war. Er verlieh dem Kloster das Eigenthum des Platzes,
worauf es gebauet war, und befreyete es von aller Abgabe und von Zinsen, die es da-

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