Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 205
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es der praktische Arzt J. Müller, der auch Kußmauls Student gewesen war und von
dem weiter unten eine Vorlesungsmitschrift vorgestellt wird. 1870 waren es
Dr. Schweitzer und der Student der Medizin H. Engesser, von dem ebenfalls eine
Vorlesungsnachschrift Kußmauls erhalten ist. 1861 betrug die Gesamtzahl der Studenten
318, davon waren 45 Mediziner, von denen wiederum 11 als niedere Chirurgen
aufgeführt werden. Gegen Ende des Jahrhunderts stieg die Gesamtzahl der Studenten
jedoch stark an; 1909 gab es 711 männliche und 40 weibliche Medizinstudenten, dazu
41 Odontologen.

Das Klinische Hospital der Stadt in der Albertstraße beherbergte von 1829 bis 1931
auch die Medizinische Universitätsklinik. Es wurde bei dem Bombenangriff am
27. November 1944 zerstört. 1838 betrug die Gesamtzahl der jährlich aufgenommenen
Patienten 740, 380 für die Innere, 300 für die Chirurgische und 60 für die Geburtshilfliche
Klinik. Zur Aufnahme waren beständig 105 Betten vorhanden. 1867/68
nahm die Innere Klinik 858 Patienten auf, insgesamt wurden 2 257 Patienten stationär
behandelt.31 In der Klinik „enthalten die größeren Säle 8, die kleineren 6 Betten, in
der Gebäranstalt jedoch nur 5 . . . Jedes Zimmer besitzt einen großen Tisch und
Stühle; an der Decke sind 2 Ringe angebracht, von welchen mit Handhaben versehene
Gurte als Krankenheber heruntergehen, wenn die Noth es erfordert. Zur Bequemlichkeit
einzelner Kranker sind größere Armsessel vorhanden. Jeder Saal hat
ein besonderes Thermometer und einige Nachtstühle. Nebst dem hat der Kranke ne-
ben seinem Bett einen kleinen Nachttisch. Uber dem Bett hängt eine größere Tafel,
welche die Namen des Kranken, seine Diät, den Aufnahmetag und Name des Praktikanten
enthält. In jeder Abteilung befindet sich ein leichter, tragbarer Pult, welcher
dazu dient, um auf demselben zugleich an jedem Bette die Krankengeschichte niederzuschreiben
. Von jedem Kranken wird ein besonderes Journal geführt und aufbewahrt
."32 Kußmaul legte Wert darauf, daß seine Assistenten die Krankengeschichten
direkt am Krankenbett aufschrieben.

4. Kußmaul in Freiburg 1863 bis 1876

Kußmaul:

„Für die reifsten Arzte gilt Napoleons
bekannter Spruch von den Generalen:
Die Besten sind diejenigen, welche die
wenigsten Fehler begehen".

„Ein guter Kliniker muß vor allem
ein guter Mensch sein".

„Wie können wir das Andenken eines großen Forschers besser ehren, als indem
wir die reichen Schätze, die er der Nachwelt hinterließ, als glückliche Erben prüfend
vor unseren erfreuten Blicken vorführen? Und wessen Interesse sollte nicht die Lebensgeschichte
eines Mannes fesseln, der ganz eigenartig und einzig unter seinen
Zeitgenossen dasteht? Ein glücklicher Entdecker und Erfinder auf fast allen Gebieten
der Medizin, ein Gelehrter von erstaunlicher Fülle des Wissens . . "33

Diese Worte Kußmauls über B. Stilling sollen Richtschnur für dieses Kapitel sein.

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