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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0036
Als seit der Mitte des 17, Jahrhunderts die Ansiedlung von Juden in Breisach wieder zugelassen
wurde, wies man ihnen nur in diesem Bereich Wohnungen zu. Dadurch entstand erst in dieser Zeit
hier ein gemischtes Wohngebiet von Christen und überwiegend Juden, für das sich durch den andauernden
Zustrom vor allem aus dem Elsaß seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert der Name Judengasse
einbürgerte, der dann in unserer Zeit durch Rheintorstraße abgelöst wurde. Um ein verschlossenes
Ghetto im alten Sinne handelte es sich dabei aber nicht. Straßburg: J. Twinger von Königshofen,
Weltchronik, in: ChronDtStädte 9 Straßburg 2, hg K. Hegel, 1871, S. 714: 1358 do wart das kouf-
hus am sahzhofe gemäht ,., und wurdent die koußuie betwungen, das sie iren koufmansschatz miis-
seni drin füren. Dieses Kaufhaus* der Vorläufer des heutigen, hatte seinen Platz an der damals als
Breusch bezeichneten III neben der heutigen Iiibrücke; Schaffhausen: H. Ammann, Schaffhauser
Wirtschaft im Mittelalter, Thayngen 1948, S. 92. Der dortige unmittelbar neben der alten Rheinbrücke
gelegene Salzhof wird zwar erst relativ spät quellenmäßig faßbar, dürfte aber nach Ammann
erheblich älter sein (Urkunden-Register für den Kanton Schaffhausen, Bd. 1, Schaffhausen 1906,
S. 655: Erster Beleg von 1302). — Stein am Rhein: Kaufhaus an der Schiffslände am Rhein 1398 als
Salzhaus bezeichnet (Ammann [wie oben] S. 99). Rheinfelden: Salzhaus (Ammann [wie oben]
S. 103 f). Baden bei Zürich: Salzhaus 1353 (Ammann fwie oben] S. 121), — Basel: Salzhaus
(Kunstdenkmäler der Schweiz 3, Kanton Basel Stadt 1, Basel 1932, S. 251 Anm. 4, 303). Das Gebäude
lag nahe der Schiffslände bei der Brücke über den dort in den Rhein mündenden Birsig. -
Speyer: Urkunden zur Geschichte der Stadt Speyer, hg. A. Hilgard, 1885, S. 84: Syglone de vico
salis 1268; S. 545 (Register): Familie im Salzhof bzw. de curia salis; S. 113 Nr. 154, 1285 Jan. 6:
Volzone in Salowe, Der Hof lag bei der Schiffslände an der Einmündung des Speyerbachs in den
Rhein. Es zeigt sich, daß alle Salzhöfe unmittelbar an einem Fluß ihren Platz hatten. Daß auch
in Breisach der Hafen ursprünglich beim Rheintor in der Nähe der Brücke lag, ergibt sich aus der
Darstellung der Landung der Reliquien der Hll. Gervasius und Prothasius in Breisach auf dem
Schrein der beiden Heiligen im Breisacher Münster aus dem Ende des 15. Jahrhunderts (Abb. bei
Haselier [wie Anm. 1] Bd. 1 Taf. 53).

102 Brücken gehören seit dem beginnenden 13, Jahrhundert zu den Innovationen am Hoch und Oberrhein
(Zusammenstellung bei Haselier [wie Anm. 1] Bd. 1, S. 127). H. Maurer konnte jetzt das Alter der
bisher auf 1283 bestimmten Breisacher Rheinbrücke für 1246 nachweisen (Maurer [wie Anm. 97]
S. 57 nach MGH, DtChron. 2, S. 324). Damit wird deren Errichtung im weiteren Zusammenhang
mit der Verlegung der Kaufmannssiedlung auf den Breisachberg nicht unmöglich. Daß es sich bei
solchen Brücken um für unsere Verhältnisse relativ primitives Bauwerk gehandelt hat, erweisen eine
Zeichnung Arhardts (?) und andere Abbildungen z. B. auf dem Gervasius- und Prothasiusschrein
(Noack [wie Anm. 108] S. 86 Abb. 2; oben Anm. 101).

i°3 Schwineköper, Geschichte (wie Anm. 3) S. 381 mit Anm. 51.

iö4 Die ursprüngliche Lage des Spitals ist in Teil III näher zu behandeln.

105 Das Martinspatrozinimri belegt erst der als Geistlicher sicherlich nicht schlecht unterrichtete Gsell
(wie Anm. 92) Nr. 36? 60.

j06 E. V. Bäkuhel, Der Stadtwald von Breisach (Schriftenreihe der Landesforstverwaltung von Baden-
Württemberg 18) 1965, S. 197 ff.

10? Ebd,

108 Vgl. den ältesten, noch recht unzulänglichen Plan Breisachs von Daniel Specklin aus der 2. Hälfte
des 16. Jahrhunderts (Haselier [wie Anm. 1] Bd. 1, Abb. 31); vgl. ferner M. Merians Abb. aus der
Alsatia illustrata von 1644 (Abb. bei W. Noack, Johann Jakob Arhardts Breisacher Zeichnungen, in:
Schau-ins-Land 61, 1934, S. 91, Abb. 17): Schwineköper, Marienau (wie Anm. 3), Abb. S. IL Die
im Mittelalter meist Wag genannte Rheinableitung östlich um den Breisachberg herum war anschei
nend durch ein Wehr regulierbar und für Mühlen geeignet gemacht worden (Erzbischöfliches Ordina
riatsarchiv Freiburg, Augustiner Breisach Nr. 215, 1419 Okt. 18: husi uff dem wär neben dem hus zu
den luten am werd). Wasserbauten größeren Umfangs waren bereits im B.Jahrhundert üblich, so
z.B. in Basel eine Ableitung der Birs beim Kloster St. Alban (Aujourd'HUI [wie Anm. 86] S. 20)
Peter von Hagenbach wollte um 1470: einen graben umb Brisach ... lassen fliren und das wasser
des Rines darumb leiten (Nicolaus Rüsch, Beschreibung der Burgunderkriege. Basler Chroniken, hg.
v. W Vischer, Bd. 3. Leipzig 1887, S. 300). Im ausgehenden 17. bzw. beginnenden 18, Jahrhundert
wurde diese Ableitung nach der an ihrem Rand neu errichteten St. Josephskapelle als canal de

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