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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0047
Das Zisterzienserkloster Tennenbach
und die Stadt Freiburg während des Mittelalters

Von

Jürgen Treffeisen

In den letzten Jahren bildeten die vielföltigen Beziehungen zwischen Klerikern und
Laien, zwischen Klöstern, Orden und Städten einen Schwerpunkt der mediävistischen
Forschung.1 Besonders große Aufmerksamkeit widmete man dem Zisterzienserorden
,2 dem auch das Kloster Tennenbach angehörte. Im 12. Jahrhundert, als das
Städtewesen wiederbelebt wurde, breitete sich dieser Orden aus, der die Ideale der
Abgeschiedenheit und Handarbeit pflegte.3 Obgleich er seine Niederlassungen weit
entfernt von Städten anlegte und somit das hektische Treiben der Bürger bewußt
mied, übernahm er schon wenige Jahrzehnte nach seiner Gründung eine Vorreiterrolle
beim Aufbau wirtschaftlicher Beziehungen zwischen Städten als Zentren des
Handels und Klöstern als Zentren landwirtschaftlicher Produktion,4 Infolge spezifisch
zisterziensischer Wirtschaftspolitik — herausragendes Beispiel sind die in
Eigenbewirtschaftung betriebenen Höfe, sogenannte Grangien5 — lieferten die Wei-
ßen Mönche agrarische Uberschüsse, zu deren Verkauf sie möglichst stark frequentierte
Absatzmärkte benötigten. In größeren Städten wie Würzburg, Trier, Konstanz
oder Köln sind vor der Mitte des 12, Jahrhunderts, als im Breisgau die junge Zähringerstadt
Freiburg erst im Aufbau begriffen war, Stadthäuser der Zisterzienser nachzuweisen
, die im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts zu teilweise riesigen Hofkomplexen
erweitert wurden.6 Wie das Kloster Tennenbach in der Breisgaumetropole
Freiburg auf den Spuren anderer Zisterzienserklöster wandelte, soll im folgenden
näher untersucht werden.

Die Stadthöfe Tennenbachs in Freiburg

Zwar wird in der Gründungsnotiz7 des 1158/1161 gegründeten Klosters Tennenbach8
, das circa 20 Kilometer nördlich von Freiburg lag, der Freiburger Besitz
noch nicht genannt, doch belegt bereits die Besitz- und Privilegienbestätigung Papst
Alexanders III. vom 5. August 1178 Güter in der Breisgaumetropole9 ebenso wie die
jüngere Bestätigungsurkunde Papst Lucius III. vom 4. März 1185, wobei in beiden
Fällen keine nähere Charakterisierung möglich ist.50

Erst 1220, also in nachzähringischer Zeit, ist der Freiburger Hof des Klosters einschließlich
einer Mühle und landwirtschaftlichen Gütern nachzuweisen.15 Am
8. August jenes Jahres attestierte Graf Egino II. von Urach in seiner Eigenschaft als
Freiburger Stadtherr und Zähringererbe nachträglich eine umfangreiche Schenkung
des verstorbenen Konrad Groze und dessen Frau Hiltrud an Tennenbach.12

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