Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0066
reich des Stadthofes bei der Peterskirche und dem ehemaligen Andlauischen Fronhof
mit mindestens sieben Häusern gelangten im Marktbereich etwa acht Häuser unter
Tennenbachs Kontrolle. Zu diesen beiden Besitzschwerpunkten kamen weitere ? über
die Stadt verstreute Häuser bzw. Renteneinnahmen hinzu.

Tennenbach kontrollierte, sei es aufgrund von Besitz- oder Rentenansprüchen, ungefähr
17 Häuser und einen Hof in Endingen, deren Erwerb und Arrondierung 1356
abgeschlossen waren. Mit Ausnahme der Verleihung durch Andlau 1223 gelangte der
gesamte städtische Besitz — soweit schriftliche Zeugnisse überliefert sind — in der
kurzen Zeit von 1324 bis 1356 an die Mönche. Auch hier ist wieder deutlich die
Handschrift Zenlins zu spüren.

Der Kenzinger und Endinger Besitz zählte neben dem in Herbolzheim, Malterdingen
, Teningen, Freiburg und Tennenbach zu den umfangreichsten des Klosters. So
ist die Errichtung von Stadthöfen in Kenzingen und Endingen vor allem auf den Besitz
zahlreicher umliegender landwirtschaftlicher Güter zurückzuführen, wobei man
wohl nur über den Kenzinger Stadthof regelmäßig am wöchentlichen Marktverkehr
teilnahm.

Erste sichere Belege für die Besitzverhältnisse in Neuenburg sind dem Güterbuch
zu entnehmen. Auffalligerweise resultierte dieser Besitz nicht aus einer Schenkung,
sondern einem Kauf durch einen Vorgänger Zenlins im 13. Jahrhundert.

Neben den üblichen, für den Bedarf der mittelalterlichen Landwirtschaft erforderlichen
Gebäuden wird ausdrücklich eine Herberge („hospicium") genannt. Außer für
Neuenburg sind derartige Einrichtungen Tennenbachs noch in Roggenbach, Villingen
, Wasenweiler und Euenheim belegt, die sich alle an der Peripherie des Tennenbacher
Einflußgebietes befanden und reisenden Klosterangehörigen letztmalig Unterkunft
auf vertrautem Terrain boten. Da keine Belege für eine Verpachtung oder
Ausgabe als Erblehen vorhanden sind, wurde der Stadthof wohl in eigener Regie verwaltet
.

Uberraschenderweise tauschte Tennenbach 1348 diesen Stadthof unter Zuzahlung
von 11 Mark Silber gegen eine andere in der Nähe der Mauer gelegene Unterkunft
ein, 1355 erweiterten die Zisterzienser den neuen Besitz und kauften für 18 Mark Silber
noch ein angrenzendes Haus hinzu. Danach schweigen die Quellen zum Neuen-
burger Stadthof.

Der quantitativ äußerst geringe Besitz in der Stadt, der nur durch wenige landwirtschaftliche
Güter ergänzt wurde, belegt das geringe Engagement der Mönche in dieser
Region. Letztendlich interessierte nur die Herbergsfunktion, die allerdings so bedeutend
war, daß sie größere Aktivitäten auslöste.

Fassen wir kurz die Ergebnisse der Untersuchung zum Besitz Tennenbachs in Freiburg
zusammen: Die Schenkung des älteren Freiburger Stadthofs, der außerhalb der
Stadtmauern bei der nördlichen Vorstadt Neuburg lag, erfolgte erst kurz vor 1220.
Auch schon zur Zähringerzeit ist innerstädtischer Besitz, vielleicht sogar ein Haus
am Markt, möglich. Infolge der permanenten Spannungen zwischen den Herzögen
von Zähringen als Stadtherren sowie der Abtei konnte Tennenbach erst nach dem Tod
Bertolds V. (1218) an einen zielstrebigen Ausbau des Freiburger Besitzes denken. Bis
mindestens um 1320 dürfte der Hof als Grangie fungiert haben. Zum eigenbewirtschafteten
Hof rechnete man neben den üblichen Wirtschaftsgebäuden noch eine

64


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0066