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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0167
Heinrich Brenzinger 1879—1960

Ingenieur, Unternehmer, Historiker
Biographie eines Freiburgers1

Von

Renate Liessem-Breinlinger

Heinrich Brenzinger war eine Persönlichkeit, die über Jahrzehnte hinweg als Vorbild
verstanden wurde in Familie, Beruf und im öffentlichen Leben: voller Ideen, tatkräftig
und erfolgreich. Als besonderes Charakteristikum fällt außerdem sein geradezu
überhöhtes Pflichtgefühl auf, das er aus seiner Familientradition herleitete. Diese zu
erforschen und gedruckt festzuhalten, war ihm ein lebenslanges Anliegen. Sein besonderes
Augenmerk galt dabei den künstlerisch und schöpferisch Tätigen in der Ah-

4. *

nenreihe, so dem Barockmaler Johann Caspar Brenzinger, der mit den Abten Vogler
und Schächtelin von St. Blasien verschwägert war. Das Ergebnis dieser Forschungen
war der erste Band über „Das Geschlecht der Brenzinger", der 1949 erschienen ist.

Firmengründung durch Julius Brenzinger

Von bestimmendem Einfluß war der Vater Julius Brenzinger (1843—1924), ein gelernter
Steinmetz und Bildhauer, vor allem aber ein realistischer Geschäftsmann, der 1872
in den Gründerjahren eine Zementwarenfabrikation mit Bauunternehmung begann.
Das Betriebskapital lieh er sich von seinem Vetter Joerger, der im Firmennamen als
„& Cie" fungierte, Julius Brenzinger stammte aus einer kinderreichen Familie. Im
Alter von vier Jahren verlor er den Vater, der Amtsarzt in Kandern war. An der Seite
seiner alleinstehenden Mutter Theresa Joerger (1802—1871) aus Waldkirch lernte er
früh, selbständig zu werden und seine Talente zu nutzen. Er ging beruflich neue Wege
als Hersteller von „Kunststein" und durch Bauen in Eisenbeton im Monierverfahren.
Auch privat wich er vom Hergebrachten ab, etwa durch seinen Ubertritt von der
katholischen zur altkatholischen Konfession, dann zum Protestantismus, was mit sei-
ner Heirat mit der Norddeutschen Anna Jantzen zusammenhing. Ihr Vater war als
Zimmermann aus Lübeck zugewandert. Julius Brenzinger schuf den großbürgerlichen
Rahmen, worin sich Heinrichs Kindheit abspielte: harmonisch und unbeschwert
, oder wie er selbst formulierte: geordnet und wohlbehütet, Anfang der 30er
Jahre faßte Heinrich Brenzinger seine Erinnerungen über diesen Lebensabschnitt zusammen
in einem handschriftlichen Manuskript, das als Vorlage für einen Vortrag
vor dem Freiburger Rotary-Club diente. Es wird hier fast vollständig zitiert, einmal
wegen der biographischen und schichtenspezifischen Aussagen, andererseits wegen
der Beschreibungen von Ortlichkeiten und Personen des alten Freiburg,

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