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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 23
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0025
Grafen nach seinem Sieg mit verschiedenen Rechten. Er verpfändete Egino am
17. Dezember 1298 für die gewaltige Summe von 1000 Mark Silber die Burg Mahlberg
samt Einkünften.157 Die Reichspfandschaft Mahlberg zugunsten des Grafen bildet
eine auffallende Parallele zu der wenig später in den Quellen erscheinenden
Reichspfandschaft Zähringen. Urkundliche Indizien zeigen seit 1296 die Freiburger
Grafen im Besitz Zähringens. Als sie im Jahre 1327 ihre Reichspfandschaft an Zähringen
und Zubehör veräußerten, lassen sie erkennen, daß sie Zähringen von einem Grafen
von Spitzenberg erhalten hatten: Sie verkaufen Zähringen alse wir es von dem
riche und von unserm oheime von Spizzenberg seiligen har han brahu158 Eine Urkunde
von 1296, mit der Graf Egino mit seiner Frau Katharina Einkünfte an Graf
Friedrich von Leiningen überschrieb, zeigt, daß die Grafen damals bereits im Besitz
eines „spitzenbergischen Gutes" waren (von des gute von Spizzenberg),159 Hält man
beide Nachrichten zusammen, so muß dieses „spitzenbergische Gut" von 1296 mit
dem zähringischen des Jahres 1327 identisch sein. Dies zeigt, daß die Burg Zähringen
schon vor 1296 in der Hand des Grafen gewesen und bereits vorher zu Reichsgut geworden
sein muß. Die Spitzenberger müssen daher Zähringen vom Reich erhalten
haben. Seit der Arbeit von Peter Paul Albert über die „Burg Zähxingen und ihre Besitzer
" nimmt die Forschung an, unter König Adolf von Nassau (1292—1298) sei der
Komplex an die Grafen von Spitzenberg verpfändet worden, die die Reichspfand-
schalt schnell an ihre Verwandten, die Freiburger Grafen, weitergegeben hätten.160
Die Grafen von Spitzenberg sind eine Seitenlinie der Grafen von Helfenstein, die
ihren Schwerpunkt im Ulmer Raum hatten. Ein Eberhard von Spitzenberg ist bis
1295 als enger Gefolgsmann Adolfs bezeugt.161 Denkbar wäre also, daß Eberhard
Zähringen aus der Hand König Adolfs empfengen hätte. Wie und warum aber Adolf
den Besitz weitergab und warum er dann an die Freiburger Grafen gelangte, ist unklar
. Leider können diese wichtigen Fragen nach dem heutigen Wissensstand nicht
beantwortet werden,

Geht man der Frage nach, wie Zähringen zum Reichspfand wurde,162 wird man
zuerst an den Vertrag Graf Eginos von Freiburg mit König Rudolf von Habsburg vom
23. Oktober 1281 denken, der die Kämpfe zwischen beiden nach einem Sieg des
Königs abschloß.163 Darin beurkundete der König, daß ihm Graf Egino das Gut zurückgegeben
habe, daß jener ihm genommen hatte, Das Gut um Freiburg solle dem
Bischof von Basel und dem Markgraf von Hachberg gehören.164 Die Bürger sollen
dem Markgrafen von Hachberg oder einem anderen königlichen Amtmann, den er
mit Einverständnis des Bischofs von Basel benennen würde, Silber geben, damit dieser
die zerstörte Burg Zähringen wieder aulbauen kann.165 Offensichtlich waren
aber die Rechte des Grafen an diesem Gut, das er nicht nur dem König, sondern offenbar
auch dem Basler Bischof und dem Markgrafen von Baden-Hachberg genommen
hatte, nicht ganz von der Hand zu weisen, denn der König sagte Egino ein gerichtliches
Verfahren zu. Er wendete sich damit nur gegen eine Eigenmächtigkeit des
Grafen, nicht aber grundsätzlich gegen dessen Ansprüche. Die Vorgänge im Vorfeld
des Vertrages können umrißhaft rekonstruiert werden. Für Ende August 1275 wird
von einer Belagerung Freiburgs durch König Rudolf berichtet.166 Zum Jahre 1278
wissen die Colmarer Annalen von einer Zerstörung der Burg Zähringen, die erst
„neu erbaut" (noviter edificatum) gewesen sei,167 Man wird daraus schließen müs-

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