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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 40
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0042
Turm, die zwei Wallkronen könnten mit Holzpalisaden befestigt gewesen sein. Die
Niederungsburg Falkenbühl am Ausgang des Wittentales, wahrscheinlich der ursprüngliche
Sitz der Herren von Falkenstein,285 ist ein Vörstetten vergleichbares
Beispiel. Auf der Grundkarte von 1957, die vor der letzten Uberbauung der Anlage
erstellt worden war, ist ein etwa 100 m langer und 50 m breiter und ca. 6 m hoher
Hügel verzeichnet, der heute noch im Gelände erkennbar ist.286 Poinsignon und
Schuster berichten von Resten eines Turmes auf einem Grundriß von ca. 9 mal 9 m,
der noch 2 bis 3 m aufgehendes Mauerwerk mit einer Stärke von ca. 1 m aufwies.287
Aus ihren Beschreibungen gewinnt man den Eindruck einer Anlage aus Zentralplateau
? Graben und Wall.

Der Plan aus dem Jahre 1766 des wenig später abgetragenen Schlosses Wangen, den
H. Schadek 1988 erstmals veröffentlichte,288 zeigt einen quadratischen Komplex, der
sich in einen südlichen Teil, wohl das eigentliche Schloß, und einen nördlichen Teil,
wohl landwirtschaftliche Bauten, gliedert. An der West-, Süd- und Ostseite umschließen
schmale Nebengebäude den kleinen Innenhof, Ein Hauptgebäude (Turm?) befand
sich vielleicht in der Nordwestecke. In der Ende der 60er Jahre wiederentdeckten
Anlage wurden damals Bodenuntersuchungen vorgenommen. Leider fehlt eine
Veröffentlichung der Grabungsbefunde, sowie der Keramik- und Glasfundkomplexe
des 14. bis 17. Jahrhunderts.289

Nach einem Brand Dachswangens in den 70er Jahren konnten bei der Wiederherstellung
des sich auf quadratischem Grundriß erhebenden Gebäudes durch einen
Schnitt an der Westmauer archäologische Aufschlüsse über den Bau gewonnen werden
.290 Die Steinfundamente des Hauses standen auf einem hölzernen Pfahlrost.
Etwa 120 cm unter dem heutigen Oberflächenniveau kamen über die ganze Fläche
eng gesetzte Pfähle zum Vorschein, auf die waagerecht Hölzer gelegt waren. Die
Holzkonstruktion sollte eine feste Fundamentierung in sumpfigem Gelände ermöglichen
. Auf den waagerechten Hölzern lagen dann Steine aus geregeltem Bruchsteinmauerwerk
, deren Zwischenräume mit Kiesel verfüllt waren. 70 cm oberhalb der
Steinsetzung war die Mauer verputzt, was zeigt, daß dieser Teil ursprünglich auf
Sicht berechnet war und frei stand. Dieser Schluß wird durch die auffälligen und
heute noch sichtbaren Eckverbände aus Bossenquadern bestätigt, die dort ansetzen.
Da das Steinfundament nicht von Wasser umspült war, muß man von einem trockenen
Graben oder einer Erdanschüttung ausgehen. Datierende Funde konnten nicht geborgen
werden. Die ursprüngliche Höhe des mit einem Dachstuhl der Barockzeit gedeckten
Bauwerks entspricht der heutigen, allerdings wurde das Wandmauerwerk
durch die Jahrhunderte vielfach verändert und restauriert, selbst die ursprüngliche
Lage der Fenster ist nicht geklärt.291

Wohl nirgends deutlicher als im Falle Blankenbergs zeigt sich am Beispiel einer Burg
die enge Verbindung zwischen Herzog und seinen Ministerialen. Sie bewirkte, daß
nach 1218 Blankenberg/Wangen an die Burg Zähringen gebunden blieb. Aber auch
die topographischen Gemeinsamkeiten der Anlagen und ihrer Verhältnisse könnte
eine Struktur der zähringisch gesteuerten Uberformung Basler Gebietes zeigen. Der


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