Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 127
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0129
Ein englisches Grab in Freiburg

Versuch einer historischen Rekonstruktion

Von

Hans O, Pelser
I

Am Weg, der an der südlichen Mauer des Freiburger Alten Friedhofs entlangführt,
steht, wenige Meter vor dem mittleren Querweg, ein schlichtes spätklassizistisches
Grabmal, ungefähr zwei Meter hoch, pyramidenartig, nach oben leicht abgerundet.
Die Inschrift Mit auf. Sie lautet:

SUSANNA
WIFE OF
ADMIRAL LOSACK
DIED ON THE
20TH OF JANUARY 1828
IN THE FIFTIETH YEAR
OF HER AGE1

Darunter, auf dem etwas breiteren Sockel, ist ein Wappen abgebildet, das leider
nur noch teilweise erhalten ist. Es zeigt das Signum der Losacks: drei Mondsicheln
neben drei fünfeckigen Sternen, darunter, stark verwittert, wohl ein doppelköpfiger
Adler. Vermutlich zeigt die rechte Seite — im sechsfach geteilten Feld drei Reiher -
das Wappen der Familie der Ehefrau (siehe Abb. 2),

Der Grabstein ist in der bisherigen Literatur zum Alten Friedhof nicht erwähnt.2
Sicherlich ist er künstlerisch nicht besonders auffallig. Aber ein Grabmal mit dieser
Inschrift reizt, der Frage nachzugehen, wie es auf diesen Friedhof gekommen ist, wer
dieser englische Admiral und seine Frau waren, und warum einer der Ehegatten gerade
in Freiburg seine Ruhestätte fand. Die Suche nach weiteren Fakten lag also nahe*
gestaltete sich aber so schwierig, daß das Schweigen der Literatur zu diesem Epitaph
verständlich erscheint. Ein erster Ansatzpunkt lag allerdings auf der Hand: Da Susanna
Losack in Freiburg gestorben ist, mußte dieser Tod in einer hiesigen Sterbeurkunde
dokumentiert sein. In Freiburg wurden 1829 — wie andernorts — noch keine
kommunalen Standesbücher geführt (erst seit dem Reichspersonenstandsgesetz von
1871); so kamen nur die kirchlichen Stellen für eine Nachforschung in Frage. Eine
Anfrage beim Dompfarramt — der Alte Friedhof lag im Bereich der Münsterpfarrei
— war ergebnislos. Eine anglikanische Gemeinde (chaplaincy) gab es in Freiburg erst
seit Mitte der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Als permanente Kirchengemeinde
, die zur Diözese London gehörte, wurde sie 1872 errichtet.3 So blieb nur
noch eine Nachforschung in der evangelischen Kirchengemeinde erfolgversprechend.

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