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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 189
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„Ve wishen der fischenkartenu
Ernest Hemingways Angelurlaub im Schwarzwald

(1922)1

Von

Michael Bärmann

Am 2. Juli 1991 jährte sich zum 30. Mal der Todestag von Ernest Hemingway
(1899—1961).2 Der 1954 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete amerikanische Schriftsteller
zählt noch immer zu den bekanntesten und zugleich meistgelesenen Autoren
unseres Jahrhunderts. Seine zahlreichen, meisterhaft erzählten Kurzgeschichten und
Romane, die er seit dem Beginn der zwanziger Jahre veröffentlichte, haben auch die
deutschsprachige Literatur stark beeinflußt,3 und Romane wie ,Fiesta', ,Wem die
Stunde schlägt4 oder etwa die späte Erzählung ,Der alte Mann und das Meer' haben
sich — nicht zuletzt dank des kommerziellen Kinos und des Fernsehens — ein Massenpublikum
erobern können.4 Bereits in den zwanziger Jahren war Hemingway ein
gefeierter Autor: So gelangte er schon bald nach dem Erscheinen seines Erstlingswerkes
,Fiesta4 (,The Sun Also Rises') im Oktober 1926 in den Ruf, als Sprachrohr
der sogenannten ,Verlorenen Generation4 das Epochenbewußtsein der aus dem
1. Weltkrieg heimgekehrten Frontkämpfer zum Ausdruck gebracht zu haben, deren
desillusionierte Lebenseinstellung er in Form eines Schlüsselromans über die damalige
Pariser Kulturszene beschrieben hatte.5

Die französische Hauptstadt war zu dieser Zeit zugleich Hemingways Wohnort.6
1920 hatte er, nach seiner Rückkehr vom europäischen Kriegsschauplatz, wo er als
Ambulanzfahrer des Roten Kreuzes schwer verwundet worden war, in Amerika Had-
ley Richardson kennengelernt.7 Die beiden heirateten im Herbst 1921 und reisten
noch im November desselben Jahres nach Frankreich, wo Hemingway bis Ende 1923
als Reporter für die Zeitung ,Toronto Star' arbeiten sollte.8 In diesen Lebensabschnitt
fällt ein mehrwöchiger Ausflug des Paares ins Elsaß und nach Deutschland,
der im folgenden näher untersucht werden soll. Die Reise fand im August/September
1922 statt und ist, wenn auch nur lückenhaft, in ihren groben Zügen relativ leicht rekonstruierbar
. Die Lebensumstände in Paris, verbunden mit mehreren Reisen und
Auslandsaufenthalten dieser Art, illustrieren zugleich die bescheidenen Anfänge
einer steilen Schriftstellerkarriere. Hemingways frühe Jahre in Frankreich bis zur
Trennung von Hadley Richardson (1926) sollten dem Autor zeit seines Lebens als
glückliches Idyll in Erinnerung bleiben.

Paris Ein Fest fürs Leben

Nach der Ubersiedlung ins Nachkriegsfrankreich bezog das Ehepaar im Januar 1922
zunächst eine Wohnung im Pariser Quartier Latin. Sie lag in der Rue Cardinal -

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