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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 227
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mag sich zunächst wenig aufregend anhören. Wenn aber damals in einem Gottesdienst
Jesus Sirach 4,32f zitiert wurde, dann wußte jeder, was gemeint war. Dort
heißt es: „Mach dich nicht zum Diener eines Narren und nimm auf einen Mächtigen
keine Rücksicht, sondern verteidige die Wahrheit bis in den Tod, so wird Gott der
Herr für dich streiten." Für die Bekenntnisfahrten an den Kaiserstuhl stellte häufig
Bankdirektor Keller von der Dresdner Bank seinen Mercedes mit Chauffeur zur Verfügung
, wobei der Chauffeur sinnigerweise in SA-Uniform gekleidet war.51

In öffentlichen Vorträgen und theologischen Arbeitsgemeinschaften versuchte die
Bekenntnisfront, sich über die theologischen Grundlagen Rechenschaft abzugeben.
Alle vier Wochen tagte der Bekenntnispfarrkonvent in der Christuskirche.52 In Vortragsveranstaltungen
traten viele auf, die später sehr bekannt wurden, etwa Martin
Niemöller, Hans Asmussen, Kurt Fror und der spätere Bischof von Sachsen, Hugo
Hahn. Bei den Veranstaltungen des Studentenpfarrers, die bis zum Kriegsbeginn stattfinden
konnten, sprachen u. a. Helmut Gollwitzer, Heinrich Vogel, Martin Fischer
und Heinrich Giesen.53 Die Vorträge fanden im Paulussaal und in der Christuskirche
, die Abende des Studentenpfarrers auch in den Hörsälen der Universität statt.

In die Christuskirche mußte man ausweichen, wenn die Deutschen Christen den
Paulussaal blockierten. Gerade um die Belegung der Räume gab es eine Menge
Streit. Auf Antrag der Deutschen Christen traf sich am 30. Oktober 1934 die Gemeindehauskommission
gemeinsam mit dem Kirchengemeinderat. Die Deutschen Christen
wollten verhindern, daß der Paulussaal der Bekenntnisfront für einen Abend am
31. Oktober zur Verfügung gestellt wurde. Der Kirchenälteste Edwin Barner befürchtete
, „nach dem Ton in der Christuskirche kann man nicht erwarten, daß es sachlich

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Abb. 5 Flugblatt der Bekenntnisgemeinschaft Freiburg. (Privat)

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