Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 257
(PDF, 38 MB)
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Nachrufe

Hermann Kopf (1901—1991)

Der Breisgau-Geschichtsverein hat
den Verlust eines langjährigen und
verdienten Mitglieds zu beklagen.
Dr. Hermann Kopf, der sich als
Autor einer Reihe von bedeutenden
Abhandlungen im Jahrbuch des
Vereins hervorgetan und über viele
Jahre im Beirat den Kurs des
„Schauinsland" mitgestaltet hatte,
verstarb am 5. Mai 1991 nach kurzer
schwerer Krankheit wenige
Tage vor der Vollendung seines
90. Lebensjahres in Freiburg. Hermann
Kopf, der am 29. Mai 1901
geboren wurde, entstammte einer
angesehenen Freiburger Familie.
Sein Vater, der Rechtsanwalt Dr.
Ferdinand Kopf (1857-1943) war
von 1895 bis 1898 sowie von 1903
bis 1921 Zentrumsabgeordneter in
der zweiten Kammer des badischen
Landtags, die er seit 1918 als Präsident
leitete. Die Stadt Freiburg, deren Gemeinderat Ferdinand Kopf von 1926 bis
1930 angehörte, zeichnete ihn 1927 mit der Ehrenbürgerwürde aus. Sein Sohn Hermann
Kopf trat nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg,
München und Kiel, das er 1929 mit der Promotion abschloß, in die väterliche Anwaltskanzlei
ein. Den Sitz im Freiburger Bürgerausschuß, in den er 1930 gewählt
wurde, mußte er bereits 1933, als die Nationalsozialisten Stadtverwaltung und Gemeindeparlament
gleichschalteten, wieder räumen. Im Krieg verlor er beim Luftangriff
auf Freiburg Frau und Kinder. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes
hatte Hermann Kopf aktiven Anteil am Neuaufbau des demokratischen Gemeinwesens
auf kommunaler und staatlicher Ebene. In der schweren Zeit des Neubeginns
von 1946 bis 1949 arbeitete er im Freiburger Gemeinderat mit. Er wurde Mitbegründer
der „Badischen Christlich Sozialen Volkspartei", die später in der CDU aufging.
1949 zog er als CDU-Abgeordneter in das erste Parlament der neugegründeten Bundesrepublik
Deutschland ein. Bis 1969 vertrat er den Wahlkreis Freiburg im Bundestag
, wo er sich durch Sachverstand und erfolgreiche Arbeit bald allseitige Anerkennung
erwarb und als eindrucksvolle Persönlichkeit respektiert wurde. 1960 wurde
ihm der Vorsitz im einflußreichen Ausschuß für Auswärtige Angelegenheiten übertra-

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