Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 258
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0260
gen. Für die europäische und atlantische Integration Deutschlands wirkte Hermann
Kopf durch seine Tätigkeit in der Beratenden Versammlung des Europarates, in der
Westeuropäischen Union, im Europäischen Parlament und der Atlantischen Versammlung
. Hinter diesem internationalen Engagement stand zugleich — wie auch
hinter seiner Arbeit als Präsident des Hamburger Instituts für Asienkunde und als
Mitglied der parlamentarischen Arbeitsgruppe Europa-Asien — die Erkenntnis, daß
nationale Probleme in ihren weltweiten Zusammenhängen gesehen werden müssen
und daß es zu ihrer Lösung globaler Strategien bedarf.

Obwohl ihn seine Arbeit immer wieder in die Ferne zog und sein politisches Denken
weit ausgriff, blieb Hermann Kopf doch seiner badisch-breisgauischen Heimat
verbunden. In Freiburg, wo er seit 1961 mit der Gemeinderätin Dr. Ursula Kopf-
Wendling in zweiter Ehe verheiratet war, unterhielt er weiterhin die vom Vater übernommene
Anwaltspraxis. 1956 erstritt er für den Heimatbund Badnerland vor dem
Bundesverfassungsgericht die Durchfuhrung einer zweiten Volksabstimmung über
Badens Selbständigkeit oder seinen Verbleib im Südweststaat. Die Beschäftigung mit
der Geschichte des heimatlichen Raumes war ihm ein Bedürfnis. Ihr widmete er sich
in seiner Freizeit und vermehrt nach Beendigung der politischen Laufbahn mit Eifer,
wissenschaftlicher Sorgfalt und historischer Sachkenntnis. Die Entdeckung und
gründliche Auswertung bislang unausgeschöpfter Quellen zur breisgauischen Geschichte
beispielsweise in den Archiven von Modena, Vincennes und Paris, brachte
die Stadt- und regionalhistorische Forschung wesentliche Schritte voran. Ein großer
Teil der Ergebnisse von Hermann Kopfs landesgeschichtlicher Arbeit wurde im Jahrbuch
des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland publiziert. Stellvertretend sollen
hier nur die wichtigsten Aufsätze „Die Stadt Freiburg und der Breisgau unter der
Herrschaft des Herzogs v. Modena" (1958), „Freiburg unter der Krone Frankreichs
1677—1697" (1970) und „Ritter Wilhelm Böcklin v. Böcklinsau, Hofmarschall -
Dompropst — Stifter in Freiburg44 (1974) genannt werden. Wesentliche Episoden aus
der Spätphase der vorderösterreichischen Herrschaft im Breisgau beleuchten die
Arbeiten über den glücklosen Kreishauptmann „Christoph Anton Graf v. Schauenburg
1717—1787" (1978) und über Aufstieg und Ausklang der Familie Greiffenegg
(1974). Hermann Kopfs letzte größere Untersuchung, die 1980 erschien, galt „Karl
v. Rotteck. Zwischen Revolution und Restauration'*. Wohl nicht von ungefähr beschloß
er sein historisches Forschen mit dem Portrait einer Persönlichkeit die wie
er zugleich als Politiker, Jurist und Historiker ihre Zeit erlebte, zu verstehen und mit-
zugestalten versuchte. Ulrich R Ecker

258


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0260