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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 265
(PDF, 38 MB)
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Zeit, NS-Herrschaft werden als offene und deshalb nicht behandelte Themen der Schwarzwaldregion
angeführt, Der Band ist mit vielen Abbildungen von hervorragender Qualität ausgestattet
, die in der Regel als eigenständige Informationsträger eng auf den Text bezogen bleiben
. Unfertig wirkt das beigegebene Namens-, Orts- und Sachregister, in das nur
„Hauptstichwörter" aufgenommen worden sind (unter denen z.B. das Haus-Kloster der Zähringer
St. Peter fehlt). Deren Auswahl stand offenbar ebenso im Belieben des Bearbeiters wie
die hinzugesetzten Seitenzahlen, die nur die „wichtigsten" Textstellen angeben — ein Verfahren
, das wenigstens durch eine Vorbemerkung zum Register hätte erläutert werden müssen.

Hans Schadek

Endingen am KaiserstuhL Die Geschichte der Stadt. Hg. v. Bernhard Oeschger im Zusammenwirken
mit dem Alemannischen Institut Freiburg im Auftrag der Stadt Endingen am KaiserstuhL
Selbstverlag der Stadt Endingen 1988. 784 S., 258 Abb., 39 Farbtafeln.

Dieser — im wahrsten Sinne des Wortes — gewichtigen Stadtgeschichte von Endingen haben
sich insgesamt 19 Autoren in 32 Beiträgen gewidmet, Der Band ist in einen größeren chronologischen
und zwei kürzere thematische Abschnitte gegliedert. Das Hauptgewicht der Beiträge,
die hier nicht im einzelnen genannt werden können, liegt eindeutig bei den historischen Ausführungen
des ersten Teils. Sie beginnen mit der Darstellung der reichen Ur~ und Frühgeschichte
in Endingen und den dazugehörigen Stadtteilen Amoltern, Kiechlinsbergen und
Königschaffhausen. Erste Spuren der Besiedlung reichen bereits in die Jungsteinzeit zurück
und sind durch bandkeramische Funde deutlich dokumentiert. Die weitere Entwicklung
spannt sich über Urnenfelderkultur, Hallstatt- und Latenezeit bis hin zur römischen Besetzung
Südwestdeutschlands und dem Vordringen der Alemannen. Historische Quellen aus dem
13. Jahrhundert, nach denen zwei, wenn nicht sogar drei Siedlungskerne bestanden hatten,
werden durch die bisherigen archäologischen Funde unterstützt. Ganz sicher aber bestand die
Siedlung Endingen bereits im 9. Jahrhundert (urkundliche Ersterwähnung 862), Im mittelalterlichen
Dorf Endingen waren verschiedene weltliche und geistliche Grundherren begütert,
unter denen die Klöster Andlau im Elsaß und Einsiedeln in der Schweiz mit ihren großen Villi-
kationshöfen besonders hervorzuheben sind. Schon für die Zeit vor der Stadtwerdung kam Endingen
als bedeutender Herrschaftsschwerpunkt der Üsenberger eine relativ große Bedeutung
im nördlichen Kaiserstuhlgebiet zu, vor allem bedingt durch die zentrale Lage im Wegesystem
und den Markt, Eine neue Phase der Entwicklung Endingens beginnt mit der Stadterhebung
durch die Herren von Osenberg, die bislang auf das Jahr 1290 datiert wurde. Jürgen Treffeisen
kann jetzt unter Hinzuziehung ungedruckten Materials nachweisen, daß die Endinger Stadterhebung
bereits 1285/86 erfolgt sein muß. Die Stadt mit ihrer nicht unbeträchtlichen Fläche
innerhalb der Befestigung konnte ihrem Stadtherrn durchaus Zugeständnisse abtrotzen, blieb
jedoch lokaler Marktort und Umschlagplatz agrarischer Güter. 1379 traten die Habsburger die
Nachfolge des inzwischen ausgestorbenen Geschlechts der Üsenberger als Stadtherren an.
Zwei Beiträge widmen sich der über 400 Jahre währenden habsburgischen Herrschaft über
Endingen und zeigen die Einbindung der Stadt in den vorderösterreichischen Herrschaftsbereich
sowie deren innere Entwicklung bis zum Ubergang an Baden im Jahre 1805. Endingen
wurde 1809/10 Sitz eines großherzoglich-badischen Bezirksamtes, verlor aber bereits 1819
diese Funktion wieder und sank zu einer Landstadt herab, was von den Einwohnern als demütigend
empfunden wurde. Mitte des 19, Jahrhunderts — nach den Revolutionsjahren 1848/49

— waren die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse so schlecht, daß sich Einwohner entschlossen
auszuwandern. Die Beiträge über das 20. Jahrhundert legen ihren Schwerpunkt auf
die historischen Ereignisse der Weimarer Zeit und des Dritten Reichs, Hier wird man an die
Affire Daubmann erinnert. Der Offenburger Ignaz Hummel — in Italien in Geldnöte geraten

— gab sich für den im 1. Weltkrieg gefallenen Endinger Oskar Daubmann aus. Mit seiner un-


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