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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
111.1992
Seite: 26
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Die Beantwortung dieser scheinbar einfachen Fragen erweist sich aber bald als ausgesprochen
schwierig. Anders als im 16, Jahrhundert, wo Ausgaben, Einnahmen und
Kreditbewegungen der Stadt ausführlich und systematisch dokumentiert sind,4 ist
die Quellenlage am Ende des 14. Jahrhunderts stark punktuell und im allgemeinen
dürftiger.

Wichtigste Quelle ist das Kopialbuch C,5 1368 angelegt, in das die Abschriften
der Kreditverträge eingetragen wurden. Es ist nicht chronologisch angelegt, sondern
die Verträge mit ähnlichen Konditionen wurden oft gruppenweise zusammengefaßt
oder weitere Gläubiger genannt, die einen Vertrag mit gleichem Wortlaut besaßen.
Damit besaß das Kopialbuch C gleichzeitig die Eigenschaft eines Formularbuchs.
Abgelöste Kredite wurden durch Querstriche getilgt.

Da aber dieses Kopialbuch für die Belange einer rationell arbeitenden Finanzverwaltung
viel zu unhandlich und unübersichtlich war, wurde seit 1384 ein Zinsbuch
angelegt.6 Nach den Zinsauszahlungsterminen im Jahr geordnet, wird nur der Empfänger
und der zu zahlende Zinsbetrag genannt. Manchmal finden sich noch Bemerkungen
zu Auszahlungsmodus und Verrechnungsarten,7 Das Zinsbuch 1384, das
„inner Zinsbuch44 genannt, umfaßt somit nur die Beträge, die in Freiburg an die hiesigen
Gläubiger und die im näheren Umkreis gezahlt wurden. Zinszahlungen nach Basel
oder Straßburg, um die häufigsten Empfängerorte zu nennen, werden dort nicht
erfaßt. Die weiteren Zinsbücher aus den Jahren 1438, 1445 und 1479 umfassen dann
sowohl einheimische wie fremde Gläubiger. Sie geben einen guten Einblick in die
jeweilige Zinsbelastung der Stadt, sagen aber nichts über die Verschuldung aus, da
der Kreditbetrag nie genannt wird.

Sind die Einträge über Geldaufnahmen zur Zeit des Herrschaftswechsels und der
folgenden Jahre im Kopialbuch C von erfreulicher Dichte, so werden sie gegen Ende
des Jahrhunderts immer weniger, bis sie ab 1413 ganz aufhören. Bereits ab 1380 mehren
sich die Hinweise über Geldaufnahmen, die weder im Kopialbuch C noch im Urkundenbestand
festgehalten sind.8 Die Hoffnung, statt dessen im Urkundenbestand9
die gesuchten Belege zu finden, wird ebenfalls enttäuscht. Dort befinden sich nur wenige
Schuldurkunden, die durch Ablösung wieder in den Besitz der Stadt gekommen
sind. Dieser Urkundenbestand umfaßt nur diejenigen Urkunden, die entweder extrem
lange Laufzeiten hatten oder deren Ablösung oft langwierige Rechtsstreitigkeiten mit
sich brachte. Die abgelösten Schuldurkunden wurden vermutlich recht bald vernichtet
, da sie keine rechtliche Bedeutung mehr hatten, oder als Einbände für Aktenbände
verwertet. Ein loser Zettel im Zinsbuch von 1438,10 der ursprünglich aus den Kaufhausrechnungen
stammte, nennt für das Rechnungsjahr 1435 (24. Juni 1435 bis
24. Juni 1436) unter dem Titel „uffgenomenu folgende Geldaufnahmen:

Zins

Kapital

Gläubiger

10 lb.

160 lb.

Heinrich Lauffenberg (Leibg.)

1 Ib.

5 MS

Rohart-Pfründe

20 lb.

400 fl.

Ludwig Heinrici und Frau (Leibgeding)

23 fl.

506 fl.

Erhard Turnheim, Johanniter

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