Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
111.1992
Seite: 105
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0107
sind Meckels Türme schon von weitem sichtbar und bieten den für die Stadtsilhouette
gewünschten Akzent, Die Herz-Jesu-Kirche ist mit ihren 60 Metern Höhe, was das
Volumen der Doppelturmfassade betrifft, die beeindruckendste Kirche. Sie ist etwas
mehr als halb so hoch wie das Freiburger Münster mit seinen 116 Metern Höhe,
kommt aber im Vergleich mit den anderen Kirchen, die sich ebenfalls im Höhenbereich
der Herz-Jesu-Kirche bewegen, am besten zur Geltung.

Christoskirche

Für die neue evangelische Christuskirche stellte der Bürgerausschuß am 30. Juni 1886
unentgeltlich ein Gelände an der Ecke Turnsee-Zasiusstraße zur Verfügung, mit der
Bedingung: „Die Ausführung der Kirche soll monumental sein, damit das Gebäude
der Stadt zur Zierde gereicht; es ist deshalb zu begrüßen, daß die Kirche nach dem
vorliegenden Projekt einen schönen, hohen und weithin sichtbaren Turm erhält, und
daß das ganze mit massiver Verblendung in Backstein ausgeführt wird. Daran soll
nicht länger als ein Jahr gebaut werden, damit der Turm nicht aus finanziellen Gründen
jahrelang unvollendet dasteht/'28 Der mit dem Bau beauftragte Architekt und
Kirchenbaurat Ludwig Diemer, geboren 1828 in Heidelberg, gestorben 1894 in Karlsruhe
-, war zuerst Schüler und später Assistent von Heinrich Hübsch an der Technischen
Hochschule in Karlsruhe. Er zog mit seiner Christuskirche in Lahr und seiner
Johanneskirche in Karlsruhe den Zentralbau und Hallenbau dem von Hübsch propagierten
lateinischen Kreuz vor. So steht auch hinter der Christuskirche in Freiburg
der Gedanke des Zentralbaues, der von breitem einander durchdringenden Langhaus
und Querhaus mit durchgezogener Empore gebildet wird. Das kurze Kreuz hat
9,5 Meter Länge mit Vierungsweite und Stamm, an den sich 3 m Seitenschiffe mit
Emporen anschließen, die sich hinter den in 5/8 gestellten Querhausarmen als Umgang
um den Chor fortsetzen und mit Treppenaufgängen links und rechts des Chores
zu kleinen Sakristeien führen. Eine flache dunkle Brettdecke schließt den Raum
ab.29 Als Vorbild diente bei der Christuskirche die Romanik und mehr noch die
oberitalienische Renaissance.30

Turmgestaltung

Der Eingang wird von drei gleich breiten Achsen gebildet, deren mittlere mit dem
Portal hervortritt und den hohen Fassadenturm trägt. (Abb. 7) Nachdem der Turm mit
einem Geschoß über das Dach hinausgetreten ist, wird dieses von einem mit Balustrade
umgebenen Umgang abgeschlossen. Darüber erhebt sich der Turm als Sechseck
, im ersten dieser Geschosse mit einer Uhr und im zweiten mit hohen rundbogi-
gen Fenstern; das dritte Geschoß ist als kleine Galerie ausgebildet, auf ihr sitzt der
sehr schlanke und hohe Helm mit dem Kreuz auf der Spitze. Der Turm ist vom Giebel
des Schiffes aus gerechnet noch zweimal so hoch wie die Kirche, hat also dreimal
die Höhe des Kirchenschiffes. Um dies zu erreichen, wurden allzu viele Geschosse
und ein überhöhter und viel zu spitzer Helm errichtet. Damit entspricht das Höhenverhältnis
Schiff zu Turm mit 1:3 nicht mehr harmonischen Proportionen. Eine harmonische
Proportion wäre 1:2, dabei wäre der Turm doppelt so hoch wie das Kirchenschiff
. Daß der Turm, um das Gewicht zu vermindern, sehr schmal gestaltet

105


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0107