Freiburger historische Bestände - digital

der Vorzeit, beträchtlich gewachsen ist. Da es aber in der damaligen Zeit hohe, reich
gegliederte Aufsätze nicht gegeben hat, soll aus Repräsentationsgründen die Gestaltung
einer späteren Stilperiode zum Muster genommen werden. Eine malerische
Wirkung von Toren ist erst aus dem 15. Jahrhundert bekannt, deshalb habe ich den
spätgotischen Stil mit grün glasierten Ziegeln und kupferblechgedeckten kleinen Dächern
gewählt. Daß Freiburgs Türme schon im 15. Jahrhundert erhöht wurden, wie
behauptet wurde, halte ich für eine Fiktion.4'69 Das Hochbauamt lobte Schäfers Projekt
; es gereiche dem Stadtbild zur Zierde in stilgemäßer und sachgemäßer Weise.
Im Bürgerausschuß wurde dagegen heftig diskutiert, da viele Ausschußmitglieder
zwar mit der Gestaltung des Martinstores, nicht jedoch mit der des Schwabentores
einverstanden waren. Es sei zu hoch und in einem zu Freiburg nicht passenden norddeutschen
Stil gehalten. Als Gegenargument wird vorgebracht, daß in Freiburg kein
Turm zu hoch, die meisten aber zu niedrig seien, und daß jedenfalls der Aspekt der
Höhe kein Grund sei, die Neugestaltung des Schwabentores abzulehnen.70 Schließ-

Abb. 16 Das Martinstor um 1900. (StadtAF, M 737 1794)

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