http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0132
Johanniskirche3 mit der Gewerbe- und der Lessingschule jenseits der neuen statuengeschmückten
Dreisambrücke ist ein Beispiel.
In sein städteplanerisches Konzept bezog er auch die umgebende Landschaft ein.
Er machte es möglich, die Parkanlagen auf dem Schloßberg beträchtlich zu vergrößern
, da er Gelände, das früher von Rebleuten genutzt war, für die Stadt erwarb. Damit
konnte er zugleich eine mögliche Bebauung ausschließen. Im weiten Umkreis der
Stadt ließ er Waldfahrstraßen anlegen für gepflegte Promenaden oder Spazierfahrten;
denn es gab Freiburger, die ein eigenes Gefährt zur Verfügung hatten. Zu der Gruppe,
die hierzu finanziell in der Lage war, gehörten auch Pensionäre oder Privatiers aus
nördlichen Gegenden des Deutschen Reiches. Sie waren in Freiburg gern gesehene
Neubürger, da sie das Steueraufkommen steigerten. Um 1890, als zahlreiche Hanseaten
einer Choleraepidemie ausweichen wollten, brachte Winterer schneller als seine
Kollegen in anderen süddeutschen Städten den Mut auf, sie aufzunehmen. Die Bebauung
der Goethe- und der Schwimmbadstraße hängt damit zusammen. Die Kapazi-
Abb. 1 Otto Winterer (Mitte) als Oberbürgermeister von Konstanz.
(Stadtarchiv Freiburg, M 7092/394)
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