Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
111.1992
Seite: 147
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0149
Abb. 4 Kriegerdenkmal für die gefallenen Studierenden und Lehrenden
der Freiburger Universität, 1928 von Arnold Rickert geschaffen. (Foto: Hug)

In den nektarreichen Jahren 1908/09, so erzählt er, bekam er von zu Hause öfters
reichliche Honigsendungen, dazu einen ansehnlichen Butterballen, die er dann auf
den gemeinsamen Tisch zum Verzehr für alle Kameraden stellte. Tiefschwarzes Kom-
misbrot mit Butter und Honigaufstrich war für hungrige Soldaten ein Leckerbissen
erster Güte!n Und so zeigten sich seine Kameraden auch solidarisch, als er einmal
kurz vor dem Appell seine Hose hinterseits durch ein Stück Seife beschmutzte und
der Feldwebel darauf verlangte, er sollte sich nach dem Dienst innerhalb von fünf
Minuten im Ordonnanzanzug melden. Jeder in der Stube nahm ein Stück des Anzugs
von den Stiefeln bis zum Helm, brachte es auf Hochglanz und half dem Kameraden,
so daß er pünktlich vor dem Feldwebel stand: Infanterist Weber III meldet sich auf
Befehl zur Stelle!

Schließlich erzählt er von einem jüdischen Soldaten namens Weill, der 99 Tage Arrest
erhalten hatte, weil er als unverdorbener Jungmann .. . nach dem mosaischen
Gesetz nicht zu bewegen war, das oft zum Mittagessen empfangene Fleisch zu essen,
obwohl man es ihm direkt in den Mund zwingen wollte. Drei Tage lang nährte er sich
nur von Zuckerwürfeln und Kommisbrot, bis der Rabbiner persönlich zu ihm kam und
ihn von dem Verbot dispensierte.13 Leider ließ sich Weill von lockeren Kameraden in

147


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0149