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Stückchen darin, dazu ein kleines Stück „Russenbrot" aus Zuckerrübenmehl und anderen
Ersatzstoffen.48
Der Schriftsteller Vitalij Sjomin, der als Fünfzehnjähriger aus Rostow zur Zwangsarbeit
ins Ruhrgebiet verschleppt wurde, beschreibt den vielstufigen Druck, der
durch solche Maßnahmen erzeugt wurde: „Die schmutzigste Suppenbrühe und die
schmutzigste Arbeit war uns Russen zugedacht und vorbehalten. Die Polen bekamen
etwas mehr Brot und Zigaretten. Der Unterschied bemaß sich nach Grammen. Wichtig
war nicht die Menge, wichtig war der Unterschied. Bisweilen tauchten Unklarheiten
auf: wie soll man zum Beispiel die Balten einstufen ? Doch einem jeden war seine
Stufe zugeteilt. Je sauberer die Suppe, desto leichter die Arbeit, desto sanfter die Behandlung
. "49
Lageralltag
Zwangsarbeit — das bedeutete für die meisten Ausländer jahrelanges Leben in Lagern
. Im Nazireich gab es zehntausende von Zwangsarbeiterlagern. Allein in Baden
lebten im Juni die 40 000 Zivilarbeiter der Industrie in mehr als 800 Lagern, dazu
müssen die Lager für die Arbeiter der anderen Branchen und rund 1000 Kriegsgefangenenlager
gerechnet werden.50 Nur wer in der Landwirtschaft oder in einem kleinen
Geschäft arbeitete, mochte das Glück haben, eine Kammer im Haus bewohnen
Abb. 6 Das Lager für Zivilarbeiter aus dem Westen auf der Kronenwiese in Offenburg.
Links im Hintergrund die Spinnerei und Weberei, die während des Krieges Munitionsteile
und andere Rüstungsgüter montierte. (Foto: Stadtarchiv Offenburg)
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