Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
111.1992
Seite: 218
(PDF, 29 MB)
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bis in das „Dritte Reich" erinnert werden; sie verdeutlichte eindrucksvoll an einem Einzelschicksal
die anfängliche Integration in die deutsche Gesellschaft und deren Zerstörung durch
die Nazis. Das bewußte Judesein (??Mein Jude-sein ist meine Trutzburg" so eine Formulierung
Mayers 1938 in einem Brief an seine Tochter, die Schriftstellerin Lotte Paepcke) gab, wie
Haumann feststellt, Max Mayer die innere Kraft, die schweren Erschütterungen des Lebens
zu überstehen. Diese Zielsetzungen der Ausstellung haben sich, wie der Rez. aus eigener Anschauung
bei mehreren Besuchen mit Schülern seines Geschichtsunterrichts feststellen konnte,
auch der jüngeren Generation gut vermitteln lassen. Zahlreiche Abbildungen in der Schrift
stützen die Erinnerung an die Ausstellung; Anmerkungen und ein umfangreiches Quellen- und
Literaturverzeichnis mit über 70 Titeln runden das Heft ab. Klauspeter Wilke

Bekthold Hamelmann, Helau und Heil Hitler. Alltagsgeschichte der Fasnacht 1919—1939
am Beispiel der Stadt Freiburg (Alltag und Provinz Bd. 2) Edition Isele, Eggingen 1989. 384 S.

Einen beträchtlichen Teil seiner Arbeit widmet Hamelmann der Zeit zwischen 1919 und 1933,
also einer Periode, in der die Nationalsozialisten noch keine Gelegenheit hatten, Einfluß auf
das Fasnachtsgeschehen zu nehmen. Es dauerte lange, bis man nach dem L Weltkrieg wieder
zu normalen Verhältnissen wie im Frieden zurückkehren konnte. Nicht allein die Geldknappheit
war es, die den Organisatoren von Faschingsveranstaltungen immer wieder Fesseln anlegte
, vielmehr versuchten vor allem die Kirchen aus religiösen und sittlichen Gründen die
Einschränkung oder gar das Verbot solcher Lustbarkeiten zu erwirken. Die Behörden, so geht
aus den Schilderungen des Autors deutlich hervor, sahen sich dabei hin- und hergerissen zwischen
den Ansprüchen der mächtigen Kirchen und den Bedürfnissen vieler Menschen, den
grauen Alltag einmal zu vergessen. Zögernd gaben die Kirchengewaltigen schließlich ihren
Widerstand in der zweiten Hälfte der 20er Jahre auf — die katholischen eher, die protestantischen
etwas später. Kaum zur „Normalität" zurückgekehrt, bestimmten ab 1933 die Nationalsozialisten
Organisation und Ablauf von Karneval, Fasnacht, Fastnacht oder Fasnet. Widerstandslos
ließen das die Fasnachtsvereine mit sich geschehen: entledigten sich zum Beispiel
eiligst ihrer jüdischen Mitglieder, und hatten, auch was die Gestaltung der Umzüge betraf,
keinerlei Hemmungen, sich den neuen Machthabem zu fügen. Geschickt verstanden es die
Nationalsozialisten, so berichtet Hamelmann in einem zweiten Teil in allen Einzelheiten, regionale
Besonderheiten und Brauchtum bei den Umzügen in den Vordergrund zu rücken, wobei
natürlich der deutliche Hinweis auf germanische Tradition nicht fehlen durfte.

Dies funktionierte dann auch zur vollen Zufriedenheit der damaligen Machthaber. Lustbarkeiten
solcher Art waren nach 1933 ja schon deshalb wichtig, weil sich aus Freude Kraft entwickeln
sollte. Als die Gefolgsleute Hitlers allerdings versuchten, selber lustig und witzig zu
werden, schlug dies gleich fehl. Es gehört sicherlich zu den Stärken der Arbeit, daß der Autor
diese Phase deutlich schildert. Feiner Spott war offensichtlich nicht das Metier von Rechtsradikalen
. Ihre Bemühungen in Fasnachtszeitungen und Anzeigen wirkten deshalb diffamierend
und beschämend. — Insgesamt gesehen ist der Band verständlich geschrieben und enthält eine
ganze Reihe anschaulicher Skizzen und Tabellen. Die detaillierte Art der Darstellung mag in
manchen Passagen vielleicht nicht jedermanns Interesse finden, für weitergehende Forschungen
auf diesem Gebiet wird sie gleichwohl nützlich sein. Detlef Vogel

Rosemarie Beck, Roland Meining, Brunnen in Freiburg. Rombach Verlag, Freiburg i. Br.
1991. 136 S., zahlr. Abb.

Rosemarie Beck, als Gästeführerin für die schönen Ecken ihrer Stadt besonders sensibilisiert,
beschreibt die Freiburger Brunnen. Am Anfang des Buches stehen allgemeine Ausführungen
zum Thema Wasser. Dabei werden auch Kulturbauten im Zusammenhang mit Wasser sowie
dessen Symbolik erklärt. Es gelingt der Autorin, Historisches zur Wasserversorgung in Frei-

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