Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0011
ja selbst in Konstanz, wo Bertolds Sohn Gebhard als Bischof einen neuen Münsterbau
eingeweiht hat, ausgeklammert.5 Hier und heute soll es ganz gezielt um den Versuch
gehen, den Aufbau des zähringischen Herrschaftsmittelpunktes im Breisgau unter
dem kirchlichen Aspekt zu betrachten, wobei allerdings der Begriff „Zähringer
Kirche" nicht scharf zu fassen ist.

IL1 Freiburgs Mutterkirche

Mit Freiburg zu beginnen, liegt nahe, weil die Entstehung der dortigen Marktkirche
direkt an das zentrale Problem der Mutterkirche heranführt. Dabei können wir an
Ausführungen des bekannten Kirchenrechtlers unserer Universität, Ulrich Stutz, anknüpfen
. Er hielt 1901 im Freiburger Kornhaussaal bei der Hauptversammlung der
Deutschen Geschichts- und Altertumsvereine einen Vortrag über „Das Münster zu
Freiburg im Breisgau im Lichte rechtsgeschichtlicher Betrachtung",6 in dem er
meinte, der ganze „Sturm rückhaltloser Bewunderung für den hohen Sinn jener, die
ihrem Gott diesen Tempel und ihrer Stadt dies Wahrzeichen errichteten", werde erst
durch die Erinnerung daran entfesselt, daß „das Münster als bloße ,Pfarrkirche' entstand
". Und er fuhr fort, zwar sei der Scharfblick der Zähringer in der Wahl des Platzes
für den rasch aufblühenden neuen Markt in beredten Worten gepriesen worden,
noch nicht aber habe man beachtet, daß dieser Ort auch für eine kirchliche Neugründung
eine ausgesucht günstige Lage besaß.

Innerhalb der im Süden durch die Dreisam, im Westen durch den Straßenzug
Werder- und Rotteckstraße (jetzt: Werder- und Rotteckring) gebildeten Grenzen gelegen
, habe Freiburg nicht zum südlich und westlich sich erstreckenden Dekanat
Wasenweiler, dem späteren Landkapitel Breisach, sondern zum nördlich und östlich
anschließenden Dekanat Glotter bzw* Waldkirch, dem späteren Landkapitel Freiburg
mit der ursprünglichen Mutterkirche St. Severin am Mauracher Berg, gehört
(Abb. 1). „Der schmale Ausläufer eines zum Dekanat Glotter gehörenden Pfarrspren-
gels" habe sich „wie ein Keil zwischen drei Kirchspiele des Dekanats der Dreisam-
und Rheinebene", im Osten der Talpfarrei Kirchzarten, im Süden „Hartkirch", jetzt
St. Georgen, und im Westen der Pfarrkirche des Mooswaldes: Umkirch, „hineingezwängt
". Diese Grenzlage der Kirche am Marktort Freiburg hielt Stutz nicht für zufällig
: „Wenn Konrad von Zähringen es darauf abgesehen hatte, seinen Markt in Gestalt
einer eigenen Pfarrei auch kirchlich zu verselbständigen, dann konnte er ihn gar
nicht geschickter legen, als er es gethan hat. An diesem entlegenen kirchlichen
Grenzplatz mußte die Errichtung einer neuen Pfarrei unschwer sich bewerkstelligen
lassen".7

Gegen seine Gründungsthese im Vakuum zwischen vier im Osten, Süden, Westen
und Norden angrenzenden Pfarreien wandte sich der Freiburger Kirchenhistoriker
Wolfgang Müller.8 Auf Grund seiner zahlreichen vergleichenden Studien sah er sich
veranlaßt festzustellen, durch die Gründung einer Stadtpfarrei habe sich gar nichts
geändert. Die Stadt blieb selbstverständlich im Bereich der Dorfpfarrei, in deren
Grenzen sie entstand, woraus sich das Sprichwort von der „Kirche, die man im Dorf
läßt" erkläre, Wolfgang Müllers Suche nach der Mutterkirche von Freiburg in Adelhausen
, in der Wiehre unter Einbeziehung von St. Peter (ze sant Peter lit bi Wuri)

9


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0011