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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0123
hofen als Zehnten noch Kraut, Welschkorn und Flachs,47 die in Günterstal anscheinend
nicht oder nur wenig angebaut worden sind. Als die Klosterlandwirtschaft nach
1795 vollständig verpachtet wurde, erhielt der Pächter den in der Ölmühle ausgepreß-
ten Raps als Ölkuchen vertraglich zurück.48

Einer Aufstellung von 1806 ist zu entnehmen, daß auf den dem Kloster gehörenden
großen „Gras- und Baumgarten" und anderen Grundstücken 2000 Obstbäume standen
,49 Leider sind die Arten der Bäume nicht angegeben. Die vorhandenen Vorräte
des Klosters an Apfel- und Birnenschnitzen und gedörrten Zwetschgen dürften von
den Früchten dieser Obstbäume stammen.50 Der Vorrat an Kirschwasser51 deutet
daraufhin, daß es in Günterstal damals auch Kirschbäume gegeben hat. Bereits 1494
wird von Nußbäumen berichtet. Sie werden auch am Ende des 18. Jahrhunderts noch
gepflanzt worden sein.52 Zu den Vorräten im Kloster gehörten auch Linsen und Erbsen
, die wohl aus dem Gemüsegarten des Klosters stammten.53

Der Rebberg an der Wonnhalde war ungeföhr zur Hälfte im Besitz der Dorfbewohner
. Zusammen mit dem Vogt Johann Flamm haben 1787 vier Bürger einen auf acht
Jahre laufenden Vertrag mit dem Kloster geschlossen, wonach „die gotteshausischen
Reben am oberen Berg" von ihnen gegen den halben Ertrag bewirtschaftet wurden
.54 Die Aufsicht über diese Reben an der Wonnhalde oblag dem Rebmann, der
in dem dem Kloster gehörenden „Rebhäusle" (Haus Nr. 6) wohnte. Die Trotte, die
im Herbst von den Einwohnern gegen eine Abgabe benutzt werden mußte, stand, wie
erwähnt, in der Mühle in der heutigen Hirschstraße. Die Aufetellung des Klosters
über die im Keller gelagerten Weine enthält leider keine Angaben über die Rebsorten,
und zwar weder von den Weinen, die in Günterstal angebaut worden waren, noch von
den Zehntweinen aus dem Breisgau. Am Kaiserstuhl war seit dem Mittelalter der Anbau
von Elbling, Räuschling und rotem Burgunder üblich.55 Diese Rebsorten werden
auch in Günterstal angepflanzt gewesen sein. Ein Bericht von 1816 erwähnt: „daß
der Wein von Güntersthal zu den allergeringsten Qualitäten hiesiger Gegend gehöre
".56

Aus einer Aufstellung von 1780 wissen wir, daß das Kloster an Zugvieh Pferde und
Ochsen, zwei „Wucherstiere" für die Zucht und daneben Kühe, Kälber und Schweine
besaß.57 Auch 1795 wird ein ähnlicher Viehbestand - aber ohne Pferde und zahlenmäßig
reduziert — vorhanden gewesen sein. Die Schafhaltung des Klosters befand
sich in Grezhausen und Mundenhofen. Auch die Bewohner hatten einige Pferde, Ochsen
und die übrigen Tiere einschließlich Ziegen in ihren Ställen.

Das Kloster hielt sein Federvieh im Gänsegarten und dem Hühnerhaus. Soweit es
möglich war, wurden Hühner, Gänse und Enten auch von den Dorfbewohnern gehalten
. Der schöne Taubenschlag des Klosters in Grezhausen erinnert heute noch an dessen
Taubenzucht. Am Chor der Kirche in Günterstal stand ein großer Bienenstand,
der der Äbtissin persönlich gehörte und vielleicht auch von ihr betreut wurde.58 Die
im Mittelalter bezeugte Lebkuchenbäckerei des Klosters59 deutet auf eine intensive
Bienenzucht hin, da hierfür Honig Verwendung fand. Anscheinend hat sich diese
Tradition, wenn auch in vermindertem Umfang, bis zum Ende der Klosterzeit fortgesetzt
. Es ist naheliegend, daß einzelne Bewohner des Ortes, dem Beispiel des Klosters
folgend, ebenfalls Bienen gehalten haben.

Dem Kloster gehörten drei Fischweiher60 Zwei lagen in den Wiesen unterhalb

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