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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0143
Heinrich Schreibers Briefwechsel
mit seinem Jugendfreund Ferdinand Stein

Von

Hans Schadek

Vorbemerkung

Heinrich Schreibers wissenschaftlicher Ruf beruht bis heute, trotz Ansätzen zu einer
Neubewertung,1 im Grunde ganz ausschließlich auf seinen historischen Arbeiten.
Während Schreibers Leistungen auf theologischem, literaturgeschichtlichem oder
archäologischem Gebiet, die zu seiner Zeit durchaus viel beachtet wurden, schon im
ausgehenden 19. Jahrhundert an Geltung verloren, fanden seine Forschungen und
Quelleneditionen zur Geschichte der Stadt Freiburg und des Breisgaus weiterhin Anerkennung
. Für den Freiburger Historiker Heinrich Finke, dessen ausgewogenes
Urteil sich von Peter Paul Alberts, des Freiburger Stadtarchivars, seltsamer Würdigung
, einer Mischung aus emphatischen Tönen und schärfster Kritik,2 angenehm
unterscheidet, war Heinrich Schreiber „vielleicht der beste Lokalhistoriker, den
Deutschland in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts aufzuweisen hat." Seine
bleibende Bedeutung sah Finke vor allem darin, daß er gezeigt habe, „welche Früchte
die Geschichtswissenschaft aus der Beackerung eines kleinen, aber besonders ertragreichen
Bodens gewinnen kann".3 Im Gegensatz etwa zu Karl von Rotteck war
Schreiber, wie Finke hervorhebt, Quellenforscher, und in der Tat hat er seine wissenschaftlichen
Ergebnisse, wo immer es ging, mit Scharfsinn und Akribie direkt aus
den Archivalien gewonnen.

Diese an den Quellen orientierte Arbeitsweise brachte Schreiber sehr früh schon
mit dem Archiv der Stadt Freiburg in Berührung. Beflügelt von einer heute kaum
mehr nachvollziehbaren Entdeckerfreude verschaffte er sich in kurzer Zeit einen
Uberblick über die Masse der damals noch weitgehend ungeordneten Urkunden und
Akten, Protokoll- und Rechnungsserien. Bald galt er als der beste Kenner der Archivbestände
. Als der hauptamtliche Stadtarchivar Ferdinand Weiß4 1822 starb, trug der
Rat der Stadt ihm die Leitung des Archivs &n. Doch versagte die für die Genehmigung
dieser Tätigkeit zuständige Staatsbehörde mit Rücksicht auf Schreibers berufliche
Verpflichtungen ihre Zustimmung. Gleichwohl übte er noch längere Zeit de
fecto die Archivverwaltung aus.5

1855 wurde der frühere Hofgerichtssekretär und Redakteur der Freiburger Zeitung,
Cajetan Jäger, zum Archivar bestellt.6 Sein Versuch, die 1826 gegründete „Gesellschaft
zur Beförderung der Geschichtskunde zu Freiburg im Breisgau", deren Arbeit
seit längerem ruhte, neu zu beleben, brachte ihn in engeren Kontakt zu Heinrich
Schreiber.7 Jäger hat in der Folgezeit Schreibers volles Vertrauen gewinnen können,

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