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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0178
Abb. 2 Der Architekt Arthur Levi, der mit Löb David Maier gut befreundet und seit 1934 Nachbar der
Familie Maier in der Hildastraße war. Arthur Levi schuf die Pläne zur Erweiterung der Synagoge nach
1924. Von seiner Hand stammt auch der Entwurf zu dem unter Denkmalschutz stehenden Jugendstilbau

an der Ecke Niemens und Löwenstraße.

wohl um einige Erbschaften — und kaufte mit dem Geld ein Grundstück samt dreistöckigem
Haus in der Hildastraße 52. Maiers nahmen selbst eine der zwei größeren
Wohnungen und vermieteten die andere. Durch den Umzug kamen sie zu einem recht
hübschen Garten, in welchem Löb dann einen Teil seiner Freizeit angenehm verbringen
konnte. Das Gras mähte er auf Bauernweise mit der Sense, und auch die Bäume,
Blumen und Büsche pflegte er, wie er es von Kindheit an gelernt hatte.

In der Schule war er angesehen und beliebt. Er betreute das Chemie-Laboratorium
und war jederzeit bereit, mit Rat und Tat behilflich zu sein. Als Lehrer lag ihm in
erster Linie daran, den Unterricht so anregend wie möglich zu gestalten. Deshalb
machte er auch von neuen Methoden versuchsweise Gebrauch, wenn er dadurch
seine Lehrfächer begreiflicher machen konnte. Von Zeit zu Zeit kam auch sein
trockener Humor zum Ausdruck. So sprach einmal der Vater eines Schülers bei ihm,
dem Klassenlehrer, vor, um sich über die schlechten Zensuren seines Sohnes zu beklagen
, die er der antisemitischen Einstellung eines Lehrers zuschob. Löb versprach
ihm, dieses Problem zufriedenstellend zu lösen, zumal jener Lehrer, wie er selbst,
Jude sei!

Beruflich war er in jeder Hinsicht außerordentlich gewissenhaft. So lehnte er es
ab, in einer Klasse zu unterrichten, in welcher sich sein Sohn befand, um nicht auch

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