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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0216
sehen Katholiken. Eine entsprechende „Kirchengeschichte des Volkes" steht für unseren
Raum weiterhin aus. Kaum ein anderer hätte wohl dafür eine so breite Kompetenz wie Karl-
Heinz Braun. Wolfgang Hug

Badische Biographien. Neue Folge Band III. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg hrsg. von Bernd Ottnad. Verlag Kohlhammer, Stuttgart
1990. XX, 334 S.

Die „Badischen Biographien", die nach über 45jähriger Unterbrechung 1982 mit der Herausgabe
des L Bandes der Neuen Folge wieder aufgenommen und mit dem II, Band 1987 weitergeführt
wurden, sind inzwischen zu einem bekannten und geschätzten landeskundlichen Nachschlagewerk
geworden. Dem Herausgeber, Professor Dr. Bernd Ottnad, ehemaliger Direktor
des Staatsarchivs Freiburg und langjähriges Vorstandsmitglied der Kommission für geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg, ist es im vorliegenden IIL Band wiederum gelungen
, mit 183 Kurzbiographien von 90 überwiegend im ehemaligen Land Baden ansässigen Autorinnen
und Autoren einen wichtigen Beitrag zur Geschichtsforschung Südwestdeutschlands
zu leisten. Das Spektrum der Dargestellten, die in den verschiedensten Bereichen der Kunst,
Wissenschaft, Politik, Wirtschaft» Verwaltung, Kirchen, Verbände und Medien überregionale
Bedeutung erlangt haben, durch Herkunft oder Lebensweg mit Baden verbunden waren und
nach 1910 verstorben sind - so die Auswahlkriterien der Reihe — ist erfreulich breit: Reichskanzler
(Prinz Max von Baden, Fehrenbach) und Staats- bzw. Ministerpräsidenten (Geiler,
Hummel, Trunk und Wohleb) sind ebenso vertreten wie Künstler und Literaten, Wissenschaftler
, Philosophen (Edmund Husserl) und Theologen (darunter die Erzbischöfe Thomas Nörber,
Freiburg, und Raymund Netzhammer, Bukarest). Betrachtet man die Lebensspanne aller Dargestellten
, die von den Zeiten der deutschen Einigungsbestrebungen zu Beginn des 19. Jahr-
hunderts bis zu unserer jüngsten Vergangenheit in der ersten Hälfte der 1980er Jahre reicht,
so spiegelt sich darin nicht nur ein bedeutendes Stück Regional™ und Landesgeschichte, sondern
auch deutscher und europäischer Politik und Geschichte wider. Schwerlich können die
Entwicklungen der letzten 170 Jahre auf allen Gebieten des Lebens anschaulicher und eindrücklicher
aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden als in den Schilderungen unterschiedlichster
Einzelschicksale, Die Gesamtreihe der Neuen Folge der Badischen Biographien mit
inzwischen 545 Beiträgen ist damit wesentlich mehr als „nur" ein Nachschlagewerk. Dem
Wunsch des Rezensenten nach baldiger Fortsetzung der Reihe werden sich die Kenner der bisherigen
Bände und die Leser des nunmehr erschienenen III. Bandes sicherlich gerne anschließen
. Uwe Fahrer

Helmut Reiner, „Es ist ein aufregendes Leben .... Biographie und Bilderwelt des Wilhelm
Oesterle 1876 — 1928, Im Selbstverlag, Kenzingen 1992. 80 S., zahlreiche Abb.

Deutschlands Hauptstadt zu Kaisers Zeiten: dynamisch, prunkvoll, magischer Anziehungspunkt
für Künstler aus ganz Europa. Nach Berlin zog es 1906 auch den 30jährigen Wilhelm
Oesterle auf seiner Wanderschaft als Malergeselle. Er kam aus dem Süden Deutschlands, aus
Wagenstadt, einem Dorf im Breisgau. Aufgewachsen in einer tiefreligiösen Kleinbauernfamilie
, fegten die Stürme des Lebens schwer über ihn hinweg, von Kindsbeinen an, wie er selbst
über diese Zeit schrieb. Früh hatte er Vater und Mutter verloren, mußte er sich um seine jüngeren
Geschwister kümmern. Diese Jahre prägten ihn, weckten sein „Mitleiden", schärften
seinen Blick für die sozialen Probleme, für das Leid anderer.

Mit viel Liebe und „aus einem inneren Bedürfnis" geht Helmut Reiner dem Leben des in
seiner Heimat viel zu wenig bekannten Malers nach, eines Onkels seiner Frau. Seit vielen
Jahre bemühen er und der „Freundeskreis Wilhelm Oesterle" sich, diesen vor allem wegen
seiner über 1000 Radierungen, seiner Handzeichnungen, Holzschnitte und Aquarelle ge-

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