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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0010
Abb. I Tympanon am südlichen Querhausportal des Freiburger Münsters.

(Foto: Freiburger Münsterbauverein e.V.)

stand sicherlich von Beginn an.8 Daß sich trotzdem die Annahme eines früheren
Nikolauspatroziniums nach wie vor hartnäckig hält,9 ist wohl vorrangig auf zwei
Gründe zurückzuführen: Zum einen auf die stereotype Rollenzuteilung an den heiligen
Nikolaus als „Schutzherrn des Handels und Verkehrs" (Friedrich Kempf)10 —
unter Verweis auf die Stadtgründung Freiburgs als Marktsiedlung —, die indes die
vielfaltigen Erscheinungen des Nikolauskultes außer acht läßt;11 zum anderen auf
die vergleichsweise kurze Distanz des Portales zur Nikolauskapelle im Erdgeschoß
des südlichen Hahnenturmes, die offensichtlich dazu verleitet hat, den Bischof im
Tympanon mit dem Patron der nahe gelegenen Kapelle gleichzusetzen.12

Das Erscheinungsbild des Freiburger Tympanons fallt aus dem Rahmen der skulp-
tierten Bogenfelder des 12. und 13. Jahrhunderts. Üblicherweise werden Bischofsheilige
in der Bauplastik wie auch in den meisten anderen Kunstgattungen mit der zur
Segensspendung erhobenen Hand dargestellt, dazu gewöhnlich nicht als Sitz-, sondern
als Standfiguren. Darstellungen von Faldistorien sind in der Steinbildhauerei allgemein
recht selten und insbesondere als Attribute von Bischofsheiligen zumindest
in der Bauplastik eine außergewöhnlich rare Erscheinung. Faltstühle werden in den
Bildwerken gezielt als Herrschaftszeichen eingesetzt; wenn sie an Fassaden sakraler

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