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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0122
Teilen Deutschlands die Freunde der Literatur und der Gelehrsamkeit zusammenfanden
, um durch Vorträge und durch Lösung von Preisfragen ihre Liebhabereien zu fördern
. In der Ortenau und im Elsaß waren solche Akademien unbekannt, und zum
großen Staunen seiner Zeitgenossen wurde Friedrich nun Mitglied ungezählter derartiger
Vereinigungen.

Es begann 1774 mit der Aufnahme in die Churfurstlich-baierische Gesellschaft
sittlich- und landwirtschaftlicher Wissenschaften zu Burghausen. 1775 folgte die Kaiserliche
Akademie der Naturforscher in Onolzbach. 1776 kamen dazu die Wissenschaftliche
Gesellschaft zu Göttingen, sowie die Hessen-Homburgische Gesellschaft,
bei der er auch das ständige Präsidium über alle Mitgliederversammlungen in Schwaben
übernahm. Schließlich erfolgte die ehrenvolle Aufnahme in die Accademia Arca-
dia zu Rom, die 1689 nach dem Tod der Königin Christine von Schweden von den
Uberlebenden ihres Literaten- und Künstlerkreises gegründet worden war. 1777
wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft bei der Königlich Preußischen Gesellschaft Naturforschender
Freunde zu Berlin verliehen. Dann folgte die Aufnahme in die Kaiserliche
Societät der Ackerbauer und der Künste in Tirol, in die Kaiserliche Ackerbaugesellschaft
in Graz, in die Kaiserliche Agricultursocietät in Steyer und in die Berner
Ökonomische Gesellschaft. Außerdem wurde er Ehrenmitglied bei der Physikalisch-
Ökonomischen Bienengesellschaft der Oberlausitz»

Daneben pflegte Friedrich einen eifrigen Briefwechsel mit den großen Gelehrten
seiner Zeit. Auch mit Johann Kaspar Lavater in Zürich trat er in Verbindung und
dedizierte ihm seine Schrift über das Forstwesen sowie sein Porträt.

„Verschiedener Akademien und gelehrter Gesellschaften Mitglied" konnte er sich
also nunmehr in seiner Unterschrift nennen, in der er sich auch als Komtur des Ritterordens
zur Ehre der Göttlichen Vorsehung bezeichnete. Generalprotektor dieses
längst verschwundenen Ordens war König Stanislaus Poniatowsky, daneben gab es
auch noch einen Obristordensmeister sowie einen Ordensgroßmeister, einen Ordensbischof
, einen Ordensdechanten und zahlreiche Geheime Räte. Meist waren es süddeutsche
und vor allem sächsische Edelleute, die sich hier vereinigt hatten» Ihre Bekanntschaft
hatte er wohl bei einem Aufenthalt in Leipzig gemacht; wieso er als
Protestant in diesen katholischen Orden aufgenommen werden konnte, bleibt unklar.
Außerdem war Friedrich Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Joachim, den 1755
der Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld gegründet hatte, um „das Gute zu fördern
und die Armen zu unterstützen.6* In diesem 1840 wieder verschwundenen weltlichen
Ritterorden stieg er bis zur Würde eines Kapitulars und Deputierten der Großkreuzritter
auf.

Als Mitglied der Reichsritterschaft nannte sich Friedrich „Freiherr", wie es seit
100 Jahren die sogenannten Reichskavaliere zu tun pflegten, um dadurch ihre Sonderstellung
zu betonen. Vom Kaiser und den Fürsten wurde diese Namensfiihrung anerkannt
, und König Ludwig bestätigte 1773 den Mitgliedern der unterelsässischen Ritterschaft
ihr althergebrachtes Recht, sich Baron zu nennen.

Selten versäumte er, sich in seinen pompösen Unterschriften als Herr zu Rust,
Bischheim, Obenheim, Allmannsweier, Wittenweier und Wibolzheim zu bezeichnen,
von denen das letztere bei Eschau im Kreise Erstein lag und der Familie von 1420
bis zur Revolution gehörte. Dann wurde die Burg völlig abgerissen, so daß heute

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