Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0126
folgte das Singspiel „Ein Abend im Garten", zu dem er auch den Text verfaßt hatte,
sowie ein weiteres Singspiel, „Das Orakel", nach einem Text von Geliert, ferner 3
Opern, „Der Amtmann von Kleefeld", „Der Zauberer", und „Die Wilddiebe". Weitere
Liedersammlungen folgten unter den Titeln „Lieder und Hymnen zum Lobe Gottes
", „Neue Lieder für Liebhaberinnen des Gesangs und Klaviers", sowie 1799 die
„Lieder verschiedener Dichter". Daneben ging die Arbeit an verschiedenen Menuetten
, Arien, Symphonien und den Singspielen „Hyon und Armand", sowie „Phädra
und Naide".

Professor Müller-Blattau hat im zweiten Band des Jahrbuchs der Stadt Freiburg
1938 eine Arbeit über Friedrich veröffentlicht unter dem Titel „Ein alemannischer
Musikfreund zur Goethezeit", die ausführlich über sein musikalisches Schaffen handelt
. Im rein biographischen Teil sind dem Autor einige Irrtümer und Verwechslungen
unterlaufen, aber um so interessanter und aufschlußreicher sind seine Ausführungen
über das eigentliche Thema des Aufsatzes. Zu Friedrichs Kompositionen meint
er: „Hier kann unser Musikfreund freilich nur als Liebhaber gelten. Die Lieder-
Sammlungen, die er drucken ließ, sind gute Hausmusik der Zeit; nicht besser und
nicht schlechter als all das Mittelgut, das damals musiziert wurde."

Von bleibendem Wert dagegen sind seine musikhistorischen Studien, deren Gehalt
er 1790 in Form von 20 Briefen an verschiedene Adressaten veröffentlichte. Dem
Ganzen gab er den Titel „Beiträge zur Geschichte der Musik, besonders in Deutschland
, nebst freimütigen Anmerkungen über die Kunst". Gewidmet ist das Werk dem
Erbprinzen Karl Ludwig von Baden, dem „erhabenen Kenner und Beförderer der
schönen Wissenschaften und Künste." Hier beschreibt er ausführlich all das, was er
auf seinen Reisen an musikalischen Aufführungen gesehen und gehört hat und gibt
vor allem genauen Bericht über die Bemühungen um die Tonkunst in seiner näheren
Umgebung. Von dem großen Genuß, den er so oft in Straßburg hatte, wenn des Kardinals
Orchester abends im Freien spielte, oder über die Kirchenmusik in den vorderösterreichischen
Klöstern und dem musikalischen Leben in Freiburg, erzählt er in
allen Einzelheiten. Als keine kleine Kennerin bezeichnet er dabei die Gräfin Maria
Franziska von Kageneck geb. Freiin von Sturmfeder, der wohl der 5. und der 6. Brief
gewidmet sind. Im 5. Brief spricht er auch von dem fühlbaren Mangel an einem
brauchbaren Künstlerlexikon, was ihm später erheblichen Ärger verursachte. Damals
war nämlich bereits Gerbers Lexikon erschienen, in dem freundlich über Friedrichs
Werk geurteilt wurde. Wohl als Rache für seine Bemerkung im 5. Brief der Betrachtungen
bedachte ihn Gerber dann in der nächsten Auflage mit einer vernichtenden
Kritik.

Auch das Studium der Bibel zog Friedrich gern zu seinen musikhistorischen Studien
heran. Er legte sich eine Sammlung von über 500 Stellen an, die von der Tonkunst
handeln. In einem Bericht über diese Arbeit versichert er dann etwas überraschend
, daß zuverlässig König David ein Stümper gewesen sei im Vergleich zum
Lieblingsharfenisten der französischen Königin.

Gegen Ende seines Lebens ließ er dann die „Fragmente zur Höheren Musik für
ästhetische Tonliebhaber" erscheinen, die sein musikalisches Testament bildeten.
Hier zog er Bilanz über sein Schaffen, und er spricht wohl von sich selbst, wenn er
schreibt, es dürfe die Musik nie Hauptobjekt für den Kenner werden, sondern sie

124


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0126