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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0139
seiner Tapferkeit in den früheren Feldzügen aber ist sein Name auf dem Are de
Triomphe in Paris verewigt.

Caroline hat ihren Mann nicht auf seinen verschiedenen Posten begleitet, Sie lebte
meist in Straßburg, wo das Ehepaar ein Haus am Fischerstaden gekauft hatte, wo
übrigens 100 Jahre später auch die Gräfin Helene Zeppelin-Böcklin wohnte. Außer
zwei früh verstorbenen Kindern hatte Caroline auch 2 Söhne, Prosper und Victor, die
die Familie fortpflanzten. Der General Montrichard starb am 5. April 1828. Nach seinem
Tod zog Caroline nach Diersburg, wo sie am 28. Mai 1835 verschied.

4. Carl Friedrich Christian. Er wurde am 16. Juni 1770 geboren, und es scheint,
als wäre er geistesschwach gewesen. Jedenfalls schrieb seine Mutter 1791 an ihren
Mann: ??Wenn Sie väterlich handeln wollten, mein lieber Herr von Böcklin, so würden
Sie den elenden Carl bei sich behaltenSechs Jahre später notierte Friedrich
unter Ausgaben: Fünfhundert Gulden für ungezählte Fälle durch die traurige Angelegenheit
des zweiten und blödsinnigen Sohnes Carl. Ursprünglich wollte ihn sein Vater
als Oberleutnant beim Fürstenbergischen Militär unterbringen, da er als Katholik
nicht wie sein Bruder in braunschweigische Dienste treten sollte. Er scheint dann
doch nach Braunschweig gegangen zu sein, verließ aber aus unbekannten Gründen
die herzoglichen Dienste bald wieder. 1793 befand er sich beim Regiment Rohan,
einer Einheit des Conde'schen Freikorps, das bei der Armee des Feldmarschalls Graf
Wurmser kämpfte. In diesem Verband machte er die Schlachten im Elsaß mit und
kam als Premierleutnant verwundet und nach Verlust seiner ganzen Ausrüstung im
Januar 1794 zu längerem Urlaub nach Rust. Als zwei Jahre später das Regiment

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Rohan wieder an der Seite Österreichs gegen die Franzosen unter General Jourdan

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ausrückte, kam es zu der Schlacht bei Friedberg in Hessen. In dieser, von den Österreichern
verlorenen Schlacht ist Carl am 10. Juli 1796 gefallen.

5. Ludwig Theobald Philipp. Geboren am 23. August 1771 kam er schon ganz jung
als Page zum Kardinal Rohan. In seinem Dienst ist er bereits 1784 in Molsheim gestorben
.

6. Franz Carl Johann Sigismund. Er wurde am 23. September 1772 geboren und
schon mit 6 Jahren von seiner Mutter nach Braunschweig gebracht, wo er in die herzogliche
Pagerie kam, in der bereits sein ältester Bruder diente. 1792 wurde er zum
Fähnrich und zwei Jahre später zum Leutnant befördert. Als Offizier beim Infanterieregiment
v. Griesheim schied er am 11. April 1805 auf eigenes Ansuchen aus dem
braunschweigischen Militär aus und trat in hannoversche Dienste, Hier wurde er zum
Kapitän bei der L Kompanie des 2. Bataillons der 2. Hannoverschen Infanteriebrigade
ernannt, die unter Napoleon in Portugal kämpfte. Seine Verwandten bekamen am
23. Januar 1809 das letzte Lebenszeichen von ihm, und im Juni 1810 schrieb seine
Mutter an seinen Bruder: „Es läßt sich wenig für die Existenz des armen Franzen
hoffen, und ich leide schon längst Kummer und Besorgnisse seinetwegen." Im Bergland
von Bussaco im nördlichen Portugal kam es am 27. September 1810 zu einer
Schlacht vor den 5 km langen Mauern des dortigen Naturschutzparks, bei der das
vereinigte englisch-portugiesische Heer unter Wellington die Franzosen unter Mas-
sena schlugen. Hierbei wurde Franz schwer verwundet und starb am folgenden Tag.
Die Todeserklärung, die der Regimentsschreiber übersandte, gebührend mit den nötigen
Beglaubigungen versehen, lassen kaum einen Zweifel, daß Franz tatsächlich hier

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