Freiburger historische Bestände - digital

halterpalast mit dem Auftreten des Pilatus gehören wohl zu den stärksten Stellen des
Werkes. Mehrere Bilder lehnten sich geschickt an berühmte Werke der älteren Malkunst
an."78

Wie der Film über die holzschnittartige Charakterzeichnung der Bühnenfassung
hinaus zu einer psychologischen Deutung der Hauptpersonen vorzudringen versuchte
, erschien besonders dem Kritiker der Berliner Germania sehr überzeugend:
Buchowetzki und Hagen, notierte er, „greifen entgegen ihren Vorgängern aus der großen
Fülle der Ereignisse nur einzelne Höhepunkte heraus und verbinden sie untereinander
mit künstlerischem Geschick. So bleibt ihnen Zeit zu einer wertvollen psychologischen
Vertiefung der Darstellung und sie halten den Beschauer vom ersten bis
zum letzten Augenblicke völlig im Banne des Miterlebens"79

Auch die Schauspieler fanden durchweg Beifall: „Die Darsteller werden ihrer hohen
Aufgabe alle vollkommen gerecht. Auch nicht eine einzige Szene fällt aus dem
starken Rahmen biblisch überlieferter höchster Tragik",80 schrieb wiederum die
Germania. Den Rezensenten der Fachzeitschrift Welt-Film hatte vor allem die Identifikation
der Schauspieler mit ihren Rollen beeindruckt: „Die Darsteller bilden sich
nicht nur ein, was sie zu verkörpern haben, sie versuchen wirklich die Persönlichkeiten
zu sein, in deren Geist und Schicksal sie hineinzuschlüpfen haben."81

Abb. 14 Jesus vor Kaiphas. Die Zwischentitel zu dieser Szene lauten: „Messias hast Du Dich genannt,
sprich, ich beschwöre Dich! Bist Du Messias, Gottes Sohn?" „Du sagst es, ich bin es!"

(Foto: Bernd Boll)

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