Freiburger historische Bestände - digital

Buchbesprechungen

Vorbemerkung

In Band 112, 1993, S. 208f. ist eine Rezension von Herrn Paul-Rene Zander über Kurt Huck,
„Geschichte des Schlosses Schmieheim *\ erschienen, in der der Rezensent in scharfer Form
der Publikation eine Reihe gravierender Fehler nachweisen zu können glaubt. Da sich die angeblichen
Mängel bei näherem Zusehen durchweg als gegenstandslos erweisen, hat das Ausschußgremium
des Geschichtsvereins Schriftleitung und Redaktion beauftragt, dem Autor
auch durch diesen Hinweis sein Bedauern über den Abdruck der Rezension zum Ausdruck zu
bringen.

Handbuch der Baden-Württembergisehen Geschichte. Dritter Band: Vom Ende des Alten Reiches
bis zum Ende der Monarchien. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde
in Baden-Württemberg hrsg. von Hansmartin Schwarzmaier in Verbindung mit
Hans Fenske, Bernhard Kirchgässner, Paul Sauer und Meinrad Schaab. Redaktion: Michael
Klein (Veröffentlichung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
). Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1992. XXIII, 810 S.

Aufgaben, denen sich seit 1989 die Politiker in Deutschland und, mehr noch, in Ost- und Südosteuropa
gegenübersehen, schärfen den Blick für Lasten und Chancen derer, die seit der
Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert vor den Trümmern des Alten Reiches standen, In den
hier dargestellten gut hundert Jahren von 1800 bis 1918 hatten Millionen anonym bleibender
Menschen, Abgeordnete, Minister und Monarchen sehr viel zu verkraften: Brüche in den
politischen Orientierungen und militärischen Bündnissen zur Zeit Napoleons; eine tiefgreifende
Verwaltungsreform, dank derer Baden und Württemberg schon bald zu den modernsten
Staaten Europas gehörten; Säkularisation und Mediatisierung, aber auch Wahrung von Traditionen
und alten Rechten; seit der Jahrhundertmitte Revolutionen, Deutscher Krieg. Reichsbildung
und schließlich Erster Weltkrieg; zwischendurch noch Kulturkampf, Ende der Zünfte,
Industrialisierung, Eisenbahnbau. Die Auswahl von Themen, die hier behandelt und in deutsche
, oft auch europäische Zusammenhänge eingeordnet sind, mag Herausforderungen erhellen
, vor denen Herausgeber und Autoren des Handbuches standen.

Im Vorwort skizziert Hansmartin Schwarzmaier, dessen Verdienste um diesen Band Meinrad
Schaab, Vorsitzender der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
, eingangs würdigt, Probleme und Schwachstellen des Werkes mit wenig üblicher Offenheit
: Schmerzhaft erfahrene Kompromisse und Ungleichgewichte, z, B. hinsichtlich der
Beschränkung auf einen Raum, der erst 1953 zum Land Baden-Württemberg zusammengefaßt
wurde; Spannungen infolge der Ausgliederung von Sozial- und Wirtschaftsgeschichte; verspätete
Abgabe von Manuskripten.

Sechs Autoren unterziehen sich der dornigen Aufgabe, eine angemessene Lösung zu erarbeiten
. Zwei Überblicksdar Stellungen verklammern Studien zu den Einzel Staaten. Eingangs
erörtert H. Fenske in einem immer wieder problematisierenden Überblick die allgemeine Geschichte
Südwestdeutschlands im 19. Jahrhundert; es folgt die Geschichte Badens (1800—1830,
Hans-Peter Ullmann; 1830—1860 sowie 1860—1918, H. Fenske), Württembergs (1800—1866,
Bernhard Mann; 1864—1918, Eberhard Naujoks) sowie Hohenzollerns (1800—1918, Eberhard
Gönner); fast zwei Fünftel des Bandes nimmt die Wirtschafts» und Sozialgeschichte 1800 bis
1918 ein (Wolfgang von Hippel).

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