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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0187
kerung, Siedlung, Wirtschaft, Verkehr, öffentlichem und kulturellem Leben. Der zweite Teil
ist den Gemeinden vorbehalten (Aitern bis Inzlingen, S. 519—932; ein weiterer Band mit den
noch fehlenden 27 Orten ist für 1994 angekündigt). Zum Schluß dann ein Verzeichnis der
Quellen und Literatur (S. 933—936).

Erfreulich für die Leser dieser Zeitschrift ist, daß wiederholt der Breisgau (z. B. S. 129 bis
131, 137 ff.) bzw. Vorderösterreich (S. 159—164) berücksichtigt werden; zahlreiche Aussagen
und Beobachtungen gelten für Naturraum und Geschichte des Oberrheingebietes insgesamt.
In den der Geschichte im engeren Sinne gewidmeten Abschnitten gefellen historische Tiefe
und Weite des Blickfeldes. Willkommen ist die Zusammenstellung von Daten, die man oft
mühsam zusammensuchen muß (z. B. Tab. 67 und 68: Die Abgeordneten zur IL Kammer,
1819—1870 bzw 1871—1904, Tab. 70 und 71 Bundestags- und Landtagsabgeordnete 1949 bzw
1952 bis zur Gegenwart; Tab. 88 und 89 Die Presse 1908/09 bzw. 1930). Angaben zur jüngsten
Vergangenheit reizen zu Vergleichen, z. B, Tab. 64 zur Stromabgabe 1953 und 1988: Insgesamt
eine Steigerung um das 7,3fache, in Bad Bellingen dagegen um das 44,7fache, eine Folge der
Nutzung der Thermalquellen (vgl. S. 559f.). Zu den beiläufig erwähnten Hilfen gehört der
Hinweis auf ein von der Handwerkskammer Freiburg herausgegebenes Lehrbuch „Geschäftsfranzösisch
im Handwerk".

Verglichen mit früheren Bänden der Reihe sind manche Bereiche neu dazugekommen oder
haben an Gewicht gewonnen: Natur- und Landschaftsschutz (S. 79-83; S. 344 Schädigung des
Waldes), Ver- und Entsorgung sowie Umweltschutz (S. 408—412, 416—422), Anteil von Ausländern
an der Bevölkerung (S. 273f.), Konflikte am Arbeitsplatz (S. 374 zu Sozialvorschriften
, Betriebsrat). Suchtkranke (S. 461).

Veranschaulicht, ergänzt und verdichtet werden Aussagen durch Färb- und Schwarzweiß-
fotos, Figuren (z. B, zur Entwicklung des Bestandes von Kraftfahrzeugen vor dem Hintergrund
der Wohnbevölkerung (S. 426), Zeichnungen (z. B. zu Funden aus der Stein-, Bronze- und
Römerzeit, S. 100—105), Stammbäume (z. B. zu den Markgrafen von Baden und Hachberg,
S. 143)? Karten im Text (z. B. zur Wortgeographie, S. 282ff.) und Tabellen (vor allem zur
Wirtschaft). Besonders willkommen sind die großmaßstäblichen Karten im Anhang (z. B.
Karte 4 zu Besiedlung, Landesausbau und Wüstungen; ergänzend wünscht man sich hier, wie
auch zu anderen Karten im Text und im Anhang, den Maßstab).

Mit dem Blick auf künftige Bände der Reihe seien Bedenken vorgetragen: Der schlimmen
Zeit des Nationalsozialismus wird gerade eine Seite gewidmet (S. 439 f.); bei Darstellung der
einzelnen Orte gebrachte Wahlergebnisse der Nationalsozialisten im Jahr 1932 bleiben infolgedessen
erklärungsbedürftig: 93,2 % in Bürchau, 95,3 % in Elbenschwand (S. 634 bzw. 762),
demgegenüber in Huttingen und Istein 24,2 % und sogar nur 16 % (S. 666). Argerlich ist die
knappe Darstellung der NS-Zeit auch deshalb, weil der Zweite Weltkrieg hier praktisch unerwähnt
bleibt, und damit, um eine Gruppe von Opfern hervorzuheben, das Schicksal der im
heutigen Landkreis eingesetzten russischen Kriegsgefangenen. Durch einen Verzicht auf Wiederholungen
und Verdichtung an anderer Stelle ließe sich der für eine angemessene Darstellung
erforderliche Platz gewinnen. — Illustrationen sind meist nur unzulänglich durch Legenden
erschlossen. Das gilt z. B, für die vorzüglich reproduzierte Abbildung 17 „Die östliche
Dinkelbergscholle mit Blick auf Schopfheim-Fahrnau"; als Luftaufnahme bildet sie eine
Quelle besonderer Art und sollte schon deshalb datiert werden; auch böte sich die Gelegenheit
Ergänzungen zu geben und den Blick des Benutzers für die Aussagekraft einer Landschaft
zu schärfen: Gemengelage der Parzellen, Vielfalt der Kulturen, Streuobst(?)bestände,
Verkehrserschließung. Verschenkt wurde auch die Chance, Karten aus dem 18. und 19. Jh.
(Abb. 20 und 51) dem Leser zu erklären, hier zu Abb. 20: Hinweise auf frühere Flächenmaße
(in roth laudiert), Kulturen (Rebhalden), Landesausbau (Ried Matt), gemeinsamen sowie
kirchlichen Besitz (Allmend; Kirch Rain, Cappele, usf.). Demgegenüber hat man den zwei

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