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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0188
eindrucksvollen mehrfarbigen Satellitenaufnahmen im Anhang einen eigenen Abschnitt gewidmet
(S. 83—90); Möglichkeiten moderner Technik zur Erforschung des Landes werden
hier dem Leser vorgestellt.

Dank gebührt allen Förderern des Werkes, mit dem Generationen arbeiten werden, vor
allem den Mitarbeitern dafür, daß sie sich einmal mehr einer dornigen Arbeit unterzogen
haben; Tausende von Angaben waren aus den Quellen zu heben und in eine gut lesbare
Darstellung einzubringen. Norbert Ohler

Hans Harter, Adel und Burgen im oberen Kinziggebiet. Studien zur Besiedelung und hochmittelalterlichen
Herrschaftsbildung im mittleren Schwarzwald (Forschungen zur oberrheinischen
Landesgeschichte Bd. 37). Verlag Karl Alber, Freiburg 1992. 357 S.

Auf einem steilen Berg oberhalb von Schiltech suchte in den 60er Jahren eine Gruppe engagierter
Geschichtsfreunde nach den Spuren der Willenburg, von der in einer spätmittelalterlichen
Quelle die Rede war. Die Grabung, die im Kontakt mit dem Denkmalamt in Freiburg
vor sich ging, erbrachte handfeste Ergebnisse in Gestalt von Mauerresten, Architekturteilen
und eines Burggrabens. Im Burgbrunnen fand sich ein Balkenstück, das mittels einer den™
drochronologischen Untersuchung auf die Zeit zwischen 1194 und 1200 datiert werden konnte.
Als Fazit ergab sich, daß die Burg aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert stammt, aber schon
nach wenigen Jahrzehnten auf Dauer aufgelassen wurde. Als Vorläufer des ergrabenen Steinbaus
existierte möglicherweise eine Anlage aus Holz.

Zu den Freizeitarchäologen von der Willenburg gehörte Hans Harter, der damals an der
Universität Freiburg Geschichte studierte und in einem Kreis um den Archivdirektor Martin
Wellmer sich auch intensiv der Landesgeschichte widmete. Er nahm sich vor, die ergrabenen
Befunde historisch aufzuarbeiten, nicht nur lokalgeschichtlich, sondern in einem größeren
Rahmen. Damit hatte er ein Thema gefunden, das er jetzt drei Jahrzehnte später mit einer Dissertation
abschloß: die Herrschaftsbildung und Siedlungsgeschichte des mittleren Schwarzwalds
. Unter dem Titel „Adel und Burgen im oberen Kinziggebiet4' wurde die Arbeit in die
Reihe „Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte" aufgenommen.

Ein wichtiges Ergebnis besteht in dem Nachweis, daß die Stammväter der Adelsgeschlech™
ter, die das Gebiet politisch und wirtschaftlich erschlossen, vom oberen Neckar und der Baar
her einwanderten. Diese Tatsache ist heute noch faßbar in Gestalt einer Mundartgrenze zwischen
Haslach und Hausach, die zugleich Diözesangrenze zwischen Straßburg und Konstanz
war. Die Aufsiedlung des oberen Kinziggebiets geschah vergleichsweise früh im 11. Jahrhundert
unter Beteiligung zahlreicher Herrenfamilien wie der Hornbergern, woher der Reichtum
an alten Burgen rührt.

Harter hat nicht nur die einzelnen Herrschaftsbereiche und die Adelsfamilien genau erforscht
, sondern auch den politischen Rahmen abgesteckt, indem sie agierten: im 12. Jahrhundert
im Einflußbereich der Zähringer, nach deren Aussterben 1218 unter den Staufern, die
schrittweise Machtpositionen von den Zähringer Erben übernahmen. Die Strukturen lassen
sich aber nicht einfach auf das Zusammenspiel von herzoglicher Gewalt und Ministerialität
zurückfuhren, mehrere Zwischenschichten, repräsentiert etwa durch die Grafen von Sulz,
spielten eine Rolle. Renate Liessem-Breinlinger

Das Vermächtnis der Abtei. 900 Jahre St. Peter auf dem Schwarzwald. Hrsg. von Hans-
Otto Mühleisen. Badenia Verlag, Karlsruhe 1993. 2. Aufl. 1994. 521 S., 252 Abb.

Im Sommer 1993 feierte man in St. Peter — Gemeinde und Priesterseminar — das 900jährige
Jubiläum der Schwarzwaldabtei mit einer Ausstellung; der vorliegende Band vereinigt eine
Reihe von Aufsätzen zur Klostergeschichte und den Ausstellungskatalog zu einem eindrucksvollen
und gut bebilderten, mit zahlreichen Farbtafeln ausgestatteten Buch. Inzwischen gibt

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