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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 117
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0119
Egid Joseph Karl Freiherr von Fahnenberg
Herr auf Burkheim am Kaiserstuhl (1749—1827)

Von

Ernst Galli

Der 13. August 1806 war für den Freiherrn Egid Joseph Karl von Fahnenberg ein Tag
des Abschieds und der Trauer, des Abschieds von seiner bis dahin so glanzvollen
Karriere. Als österreichischer Gesandter am Reichstag in Regensburg hatte er an diesem
Tag die traurige Aufgabe, den Fürsten und Ständen die Erklärung des Kaisers
Franz IL zu überbringen, daß er auf die Krone des Heiligen Römischen Reiches verzichte
, die „unter den gegebenen Verhältnissen in seinen Augen keinen Wert mehr"
habe, Diesem Reich hatte Fahnenberg bis dahin treu gedient, erst als Assessor am
Reichskammergericht (1782—1795) und dann als österreichischer Gesandter in Regensburg
,

Diese hohen Stellen waren ihm allerdings, wenn man so will, schon in die Wiege
gelegt worden: Als österreichischer Gesandter am Reichstag war er nämlich sicher
nicht zufällig der unmittelbare Nachfolger seines Onkels Egid Valentin Felix Freiherrn
von Borie oder Beaurie (eigentlich: Beaurieux), des Bruders seiner Mutter. Im
„Biographischen Lexikon des Kaiserthums Österreich" von Wurzbach1 wird Bori6
vorgestellt als „Staatsmann und Publizist (1719—1793), ab 1754 Kaiserlicher Reichhofrat
, in welcher Stelle er die Gunst Franz I. und der Kaiserin Maria Theresia und
die einträgliche Stelle eines Reichs-Referendars erwarb", Weiter heißt es: „Er war als
Publizist, namentlich in Sachen der Reichsjustiz, des deutschen Staatsrechts und der
Reichsverfassung berühmt" Wir werden sehen, daß sein Neffe sich auch insoweit in
der Tradition seines Onkels bewegt, als er mehrere staatsrechtliche Abhandlungen
verfaßt»

Auf diesen 13. August 1806 folgt für den Neffen eine Zeit banger Ungewißheit. Die
Frage, was nun aus ihm werden soll, — er ist mittlerweile 57 Jahre alt — bedrückt
ihn. Schon trägt er sich mit dem Gedanken, sein weiteres Leben in Rotweil (heute
Oberrotweil), wo gerade sein neues Schloß fertig geworden ist, zuzubringen,2 Der
bis dahin sehr aufwendige Haushalt in Regensburg muß jetzt eingeschränkt werden.
Er reduziert die Zahl der Mägde von drei auf zwei, die der Diener von zwei auf
einen. Doch seine Freunde in Wien lassen ihn nicht im Stich. Der damalige österreichische
Außenminister Graf Johann Philipp Karl von Stadion sorgt „wie ein Bruder
" für ihn.3 Mit dessen Hilfe wird Fahnenberg bei vollem Gehalt, nämlich mit
12 000 Gulden jährlich, pensioniert, Das ist für damalige Verhältnisse ein fürstliches
Salär. Sein Burgvogt Riegel muß sich wenige Jahre später mit 150 Gulden jährlich
begnügen und um das, wie wir noch sehen werden, auch noch einige Jahre zu kämpfen
haben.

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