Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 4 Bergheim 1525 (Zeichnung von Hans Baiteer).

verstorbenen Grafen Gabriel Salamanca von Ortenburg von König Ferdinand I. zum
„Obersten Hauptman vnd landtuogt in vnsern vordem Landen" ernannt.23 Die meisten
der in- und ausländischen Juden, denen er am 20. 8, 1540 die Erneuerung ihrer
von seinem Vorgänger ausgestellten und durch dessen Tod ungültig gewordenen Geleitbriefe
anbot, wohnten in der näheren und weiteren Umgebung der oberelsässi-
schen Städte Colmar und Mülhausen.24 Dies geht aus einem von der Kanzlei der
vorderösterreichischen Regierung in Ensisheim erstellten Verzeichnis hervor, das die
Wohnsitze und die Namen von siebzig jüdischen Familienvätern enthält (Abb. 3), die
sich „bey der Cantzley alhie vergleyten lassen haben" und am 27, 9.1540 aufgefordert
wurden, ihre neuen Geleitbriefe unverzüglich in Empfang zu nehmen und zu bezahlen
.25 Nur wenige der in dieser Liste genannten Juden waren im vorderösterreichischen
Breisgau (je 2 in Krozingen und Neuershausen), im badischen Oberland (2 in
Wolfenweiler, 3 in Sulzburg) und in der sulzischen Landgrafschaft Klettgau (5 in
Tiengen bei Waldshut) ansässig.26 Zwei jüdische Familien saßen im unterelsässi-
schen Mussig? das ein österreichisches Lehen war, Nahezu ein Drittel der oberelsäs-
sischen Juden wohnte in Bergheim, wo es im Bauernkrieg zu pogromartigen Ausschreitungen
gegen die jüdische Gemeinde gekommen war.27

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