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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 36
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„abschaffung der Juden auß dem Stifft Basell" hing,68 zusammen mit ihren in Altingen
, Mauchen und Steinenstadt wohnenden Glaubensgenossen (4 Familien) längstens
bis 1578 eine selbständige Gemeinde gebildet haben, denn schon 1579 gab es „im
vndern Ampt Birseckh" nur noch fünf jüdische Haushaltungen.69 Nach 1580 wurden
in den sechs rechtsrheinischen Ortschaften des Amtes Birseck und im linksrheinischen
Amt Zwingen keine Juden mehr geduldet.70

In Zwingen erinnert der auf dem rechten Birsufer gelegene „Judenacker" an den
wohl schon zu Lebzeiten des Bischöfe Melchior von Liechtenfels angelegten Friedhof
der in den linksrheinischen Amtern des Hochstifts Basel ansässigen Juden.71 Der
1668 letztmals erweiterte Begräbnisplatz,72 auf dem bis 1672 auch die landfremden
Juden aus „anderen vmbligenden Ohrten" bestattet wurden, ist nach der Gründung des
Hegenheimer Friedhofs im Januar 1673 aufgegeben worden.73 Die Grabsteine sollen
1829 beim Bau der unteren Birsbrücke Verwendung gefunden haben.74

Die meisten jener 23 jüdischen Familien, die beim Regierungsantritt des Bischöfe
Jakob Christoph Blarer von Wartensee in den Herrschaften Birseck und Zwingen ansässig
waren, hatten schon vor der Vertreibung der vorderösterreichischen Juden im
Bistum Basel gewohnt. Urkundlich bezeugt ist die Ausweisung des Juden Benedikt
aus der seit 1551 im Pfandbesitz der Fugger befindlichen österreichischen Herrschaft
Isenheim im Oberelsaß. Durch die Vermittlung des ehemaligen Vogtes der gleichfalls
an die Fugger verpfändeten Herrschaft Altkirch, Hans Ulrich von Stadion, der ihn
dem hochwürdigen „Fürsten vnd Herren Herren Melchiorn Bischoffe zu Basell"
empfohlen hatte, fand er am 9. 7. 1574 Zuflucht in Istein. Das Empfehlungsschreiben
des zum Obervogt der Herrschaft Beifort avancierten Fürsprechers verdient wegen

Abb. 11 Der „Judenacker" in Zwingen.

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