Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 50
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0052
5. Johann (Ferdinand) Binz, geboren am 27. Mai 1805, gestorben am 27. Juli 1870.
Er war ein Sohn des Anton Binz junior und amtierte von 1838 bis 1844 als Bürgermeister
von Merdingen,25

6. German Bärmann, geboren am 22, November 1869, gestorben am 2. April 1954.
Er war der Sohn des Hermann Bärmann (IL 7. 1837 — 15. 9. 1902) und der Justina
Binz (28. 2. 1836 — 30. 12. 1876), einer Tochter des Johann Binz, und damit ein Enkel
des Johann Binz. Er amtierte von 1920 bis 1934 und von 1945 bis 1946 als Bürgermeister
von Merdingen.26

7+ Alfred Bärmann, geboren am 7+ August 1914, gestorben am 24. November 1974.
Er amtierte von 1966 bis 1974 als Bürgermeister von Merdingen.

Die verhältnismäßig dichte Aufeinanderfolge von Personen, denen es vermutlich
jederzeit möglich war, den örtlichen Archivbestand zu konsultieren, erweckt den
Verdacht, das eingangs dieser Arbeit vorgestellte Konvolut könnte aus dem Gemeindearchiv
stammen. Ein eventueller Transfer von amtlichen Dokumenten muß dabei
nicht notwendigerweise einer Liebhaberei an der Sache entsprungen sein, sondern
könnte etwa auch dem Schutz der Akten gegolten haben. Warum aber sollten die genannten
Vögte, Stabhalter und Bürgermeister Archivalien5 die in keinem erkennbaren
Zusammenhang mit ihrer Person und ihrem Besitz standen, in ihre Privatbestände
eingliedern und — möglicherweise über Generationen hinweg — aufbewahren? Da
wir über die möglichen Beweggründe gerade der frühesten Amtsträger nichts Genaues
wissen, scheint es ratsam, wenigstens die fragmentarischen Informationen über
die letzten Inhaber des Bürgermeisteramtes bzw. über die Bestände des örtlichen Gemeindearchivs
zusammenzutragen.

Diese spärlichen Hinweise erwecken den Gesamteindruck, daß zumindest die beiden
zuletzt genannten Personen aus dem Kreis der Verdächtigen ausscheiden: Im Jahr
1893, also noch vor der Amtszeit German und Alfred Bärmanns, erschien in den
,Mitteilungen der Badischen Historischen Kommission* eine Zusammenstellung
jener Archivalien, die sich zum damaligen Zeitpunkt im Gemeindearchiv befanden
.27 Eine Durchsicht dieser Liste führt zu dem Ergebnis, daß die Akten bereits
damals nicht bzw. nicht mehr zum Archivbestand gehörten.

Aber auch Johann Binz, der Großvater von German Bärmann, scheidet mit großer
Wahrscheinlichkeit aus dem Kreis der Verdächtigen aus, ist er doch als eine Persönlichkeit
bezeugt, die allem Anschein nach Archivalien aus dem eigenen Besitz ins Gemeindearchiv
transferiert hat, statt öffentliche Bestände in den Familienbestand zu
überführen. Beredtes Zeugnis hiervon gibt eine ungedruckte, in zahlreichen Abschriften
immer noch zirkulierende Dorfchronik von Merdingen, die der Merdinger
Lehrer Theodor Riesterer (1849—1894)28 im Jahr 1883 verfaßte.29 Der Verfasser gibt
im Anschluß an seine Darlegungen nämlich die ihm zur Verfügung stehenden Quellen
an,30 wobei unter ,4/ vermerkt wird:

„Ein Berainbrief des Güntersthälerhofes vom Jahr 1666 war im Besitz des Joh. Binz
ist jetzt auf dem Rathause hier aufbewahrt.*4 31

50


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0052