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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 11
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0013
Kreuzfelsen aktiv waren, belegen nicht nur Presseartikel wie der von 1907 in den
„Badische Neueste Nachrichten" unter der Uberschrift „Schatzgräber im Schwarzwald
":

„In der Nähe von Todtnauberg wird um einen Felsen zur Zeit fleißig geschaufelt.
Ein Mann italienischen Typus gibt nach einer kleinen Skizze die nötigen Anordnung.
Hier soll ein Schatz gehoben werden, von dem auch die Schwarzwälder selbst seit
Generationen munkeln. Im Felsen befindet sich eine Inschrift, die bis jetzt noch nicht
entziffert werden konnte. Immer wieder wurde gegraben, bis das Forstamt ein Verbot
erließ. Der Italiener aber hat die Sache geschickt angefangen, Er hat die Inschrift
genau kopiert und sie einem „großen Gelehrten" seiner Heimat geschickt. Der soll
ihm verraten haben, daß Inschrift und Zeichnung besagen, daß hier im spanischen
Erbfolgekrieg - der Fundort ist mathematisch genau berechnet - ein Schatz vergraben
sein soll, der nur in der Heiligen Zeit gefunden werden könne. Immerhin hat der
Italiener die amtliche Erlaubnis erhalten und ist fest überzeugt, daß er den Schatz findet
. Man nimmt lebhaftes Interesse."12

Ein anderer Artikel in der Bilderschau der Freiburger Zeitung aus dem Jahre 1927
informiert ebenso über neue Grabarbeiten am Schatzstein:

„Von Todtnau, im lieblichen Wiesental gelegen, wo Feldbergs Töchterlein „Die
Wiese" dieses erste Städtchen begrüßt, führt ein romantischer Fußweg durch Wald
und Felsen zu den bekannten Todtnauberger Wasserfallen und zu dem Gebirgsdorf
Todtnauberg*, den Touristen und Wintersportlern nicht unbekannt. Bevor wir zu den
Wasserfällen kommen, gehen wir, vielleicht hundert Meter von diesen, vom Waldweg
links abt und kommen so zu einem eigenartigen, mächtigen Felsblock, der im
Volksmund ,der Schatzstein* heißt. Dieser Stein zeigt uns ganz merkwürdige Ein-
zeichnungen, welches keine kleine Arbeit gewesen sein dürfte, diese einzumeißeln
♦. * Es geht die Sage, daß vom früheren Schwedenkrieg her, hier ein Kriegsschatz verborgen
sein muß: es wurden dieserhalb schon öfters wochenlange Grabarbeiten vorgenommen
, jedoch ohne Erfolg. Auch jetzt haben sich wieder einige Interessenten
zusammengetan, um die Grabarbeiten fortzusetzen. Die Einzeichnungen sind schon
sehr alt und vermodert. Es können sich auch die ältesten Leute in dieser Gegend
nicht erinnern, woher diese Zeichen stammen und was dieselben zu deuten haben.
Wer enträtselt diese?"13

Die Auswirkungen dieser zunächst aus der Romantik hervorkeimenden, aber auch
der jüngeren Schatzgräberei sind im Gelände immer noch deutlich sichtbar, wobei
die Erdarbeiten zur Stirnseite hin wesentlich intensiver gewesen sein müssen. Hier
vermutete man wohl wegen der Anwesenheit der Zeichen auch den in der Sage beschriebenen
Schatz.

Die letzten bekanntgewordenen Grabaktionen sind bis 1932 belegbar. So findet
sich in der Todtnauer Chronik folgender Hinweis: „Bär war nicht nur ein guter Steiger
und Sprengmeister, er konnte auch mit dem Pendel und der Wünschelrute umgehen
. So gab er Proben seines Könnens am Stammtisch in Todtnauern Gasthäusern.
Unter seiner Leitung wurden mehrere Grabungen am Schatzstein in der Nähe des
Wasserfalles vorgenommen. Obwohl keine dieser Suchaktionen erfolgreich war, verstand
es Bär immer wieder, das Interesse an verborgenen Schätzen wach zu halten
."14

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