Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 22
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0024
auf der Ost-West-Linie der Hangrutschung und ebenso exakt auf der Ost-West-Linie
von Gauch 2.

Wir prüften einen möglichen Zusammenhang zwischen Stübenbachfelsen, Kreuz«
felsen und dem Hangloch und stellten bei den Messungen folgende verblüffende
Funktion fest: Der Felsen am Stübenbach bildet mit dem Kreuzfelsen einen rechten
Winkel (Abb. 5, Punkt 5a, 9? 1). Gleichzeitig legt er aber dadurch auch die Lage des
historischen Mundloches von Gauch 1 fest: Der heute sichtbare Stollenausgang ist
durch den Straßenbau der Landesstraße 126 und den durch die Haarnadelkurve bedingten
großflächigen Böschungsabbau mit bis zu 40 Metern Höhe freigelegt worden
. Das historische Mundloch liegt somit auch durch die im Kreuzfelsen verschlüsselten
Informationen belegbar südlicher (Abb. 5, Punkt 5 a).

Unter Berücksichtigung der vorgefundenen Indizien gehen wir davon aus, daß wir
den Standort eines der beiden ehemaligen Hangloch-Stollen (Hangloch 1) wiedergefunden
haben sowie einen belegbaren Hinweis auf das historische Gauch 1-Stollenmundloch
.

Entscheidend für unsere Forschungsarbeiten wurde jedoch eine Beobachtung, die
wir bei einer Exkursion am 14. April 1996 machen konnten und die den langgesuchten
„Schlußstein64 für unsere Untersuchungen bedeuten sollte: Genau an der Stelle,
wo wir auf der DG-Karte 1:5.000 die mit 13 cm längste Meißelmarke der rechten
Hauptgruppe maßstabsgetreu übertrugen, liegt im Gewann Mühleboden eine auffällige
Landmarke (Abb. 5, Punkt 7, A3). Sie erhebt sich mit rund zwei Metern deutlich
- und zwar nur an diesem Punkt - mitten in einem flach nach geog. Süd-Ost auslaufenden
Wiesengewann über das Gelände und besteht heute aus einer völlig überwachsenen
Felsblockgruppe. Inwieweit sie damals vielleicht auch Standort einer
Lachentanne war oder auch nur als markante Steingruppe als Meßpunkt diente, kann
nur vermutet werden. Jedenfalls hat man von diesem kleinen Hügel freie Sicht auf
den Felsen am Stübenbach, auf Gauch 1 und Gauch 2, auf den Kreuzfelsen sowie auf
die bei Gauch 2 oder am Gegenufer des Schönenbach vermutete Lachentanne» Somit
gewinnt dieser Punkt eine besondere Bedeutung: Er ist d e r ideale Ausgangs- und
Zielpunkt für alle unterhalb des Kreuzfelsens liegenden Stollen und Landmarken!
Gemeinsam mit der mag. Nord-Süd-Achse, ausgehend vom Radschacht am Radschert
, wird so das gesamte Todtnauberger Silberrevier durch die Zeichen am Kreuzfelsen
erfaßt und dokumentiert, einschließlich der Verbindungsstrecke vom Kreuzfelsen
über den Felsen am Stübenbach zum Mühleboden, von dort zu Gauch 2 und
dessen Lachentanne und - alles in Sichtweite - wieder die Verbindung zu Gauch L

Der Felsen am Stübenbach (Abb. 5? Punkt 9) markiert dabei nicht nur exakt die
Lage von Hangloch 1, sondern durch einen rechten Winkel auch Gauch 1. Deshalb
erscheint am Kreuzfelsen - im Gegensatz zu Gauch 1 und Gauch 2 - das Hangloch
1 nicht als Richtungsmarke für das Stollenmundloch, sondern als Vermessungslinie
Kreuzfelsen - Mühleboden (Abb. 5, Punkt 1, C3, 7, A3). Dennoch ist auch das
Hangloch 1 am Felsen durch die Meißelmarke mit dem 270° überstumpfen Winkel
der rechten Hauptgruppe meßtechnisch gesichert: Vom Stollenmundloch Gauch 2
und den Werten des geologischen Streichens der rechten Kreuzmarke (linke Hauptgruppe
) ausgehend, markiert er mit dem Schnittpunkt der Zugrichtungsachse das
Hangloch (Abb. 5, Punkt 7a, 8, 15).

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