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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 30
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der zum Aubach abfallende westliche Hang als Sommerseite zum Gewann Aubach,
während die Fortsetzung der östlichen Hangseite auch diesseits des Gründenbachs
zum Gewann Gütle gerechnet wird.

Bemerkenswert ist im übrigen, daß der Birkenberg mit seinen beiden Flanken
Sommerseite und Gütle nur den nördlichen Vorberg des größeren Bergkomplexes
südlich der Möhlin darstellt und daß er die Wasserscheide gegen das südlich benachbarte
Tal des Ehrenstetter Grundes keineswegs erreicht, auch nicht einmal die
Bollschweiler Banngrenze, denn da schiebt sich noch das mit dem Bittersthof verbundene
Berggelände Bitterst südostwärts dazwischen. Der Bitterst kulminiert mit
seinen 810,2 m auf der Wasserscheide über dem Bittersthof, erstaunlicherweise
gehört er aber mitsamt seinen noch zur Möhlin hinab entwässernden Hängen der
Kohlerhöfe zur Gemarkung Ehrenstetten (heute Ehrenkirchen).

Diese auffällige Abweichung der Banngrenze von der sonst im allgemeinen bevorzugten
Wasserscheide bestand schon im frühen 14, Jahrhundert und damit in der
Zeit der bergbaulichen Aktivitäten. Vermutlich ist sie Ergebnis der Aufteilung eines
älteren Markzusammenhangs und entstand, als der Bann Bollschweil aus der Kirchhofer
bzw. Ambringer Gesamtmark ausgeschieden wurde. Vielleicht behielt man
noch nach dieser Ausgliederung während einer längeren Übergangsperiode die gemeinsame
Allmende mit ihren Bergweiden und Bergwaldungen bei, ehe man sie
unter die früheren Teilgemeinden paritätisch und ohne Rücksicht auf die Wasserscheide
aufteilte.3

Die Erzgänge auf der südlichen Talseite der Möhlin beschränken sich keineswegs
auf das oben beschriebene, ziemlich eingegrenzte Gewann Birkenberg; sie greifen
auch auf die südöstlich anschließenden Gewanne Gütle und Bitterst bis zum Gründenwald
hin aus, und auch auf dem nördlichen Gegenhang der Möhlin bis ins Gol-
dengründle hin lassen sich die Erzvorkommen nachweisen. Doch konzentrierte sich
der alte Erzabbau offenbar im wesentlichen auf das heute noch als Birkenberg bezeichnete
Gelände, für welches die folgende Darstellung die zur Zeit der Bergbautätigkeit
übliche Sprachform Birkiberg wählt.

Im Jahr 1291 tritt dieser Name urkundlich erstmals auf, das manlehen zt Birchi-
berg4 und dann in gleicher Schreibweise im Bollschweiler Dingrodel von 1316 und
in zwei Dokumenten des Jahres 1318. Von den letzteren ist die abschriftlich im Gemeindearchiv
Bollschweil erhaltene Tauschurkunde wichtig, weil darin auch ein
dem Grubennamen eng verbundener Gewässername Büchenbach auftaucht.5 Auf die
Abhängigkeit einiger alter Grubennamen von bestehenden Bach- und - wenn auch
seltener - von Siedlungsnamen wurde schon früher aufmerksam gemacht. Es sei an
die Paare Brizzenberg/Brizzena (Obermünstertal), Schönenberg/Schönau, Ze dem
alten Tottenstein/Tottenouwe (Todtnau) erinnert.6 Daß die zu erwartende Bezeichnung
nach dem Flußnamen Möhlin (868 Melia, 1388 Mely) unterblieb, hat seinen
gewichtigen Grund darin, daß die Bezeichnung Melyberg durch den Bergrücken
Meliberg (heute Olberg) im zum Altsiedeiland zählenden Grenzbereich zwischen
den Dörfern Ehrenstetten und Bollschweil im 11. und 12. Jahrhundert bereits besetzt
war.7

Die genauere Untersuchung des Textes von 1318 ergibt überraschenderweise, daß
der Name Birkibach nur seine Gleichsetzung mit dem kurzen Teilabschnitt der Möh-

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