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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 46
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0048
Urach 1221 durch Bischof Heinrich von Basel mit den geiaid (Wildbann) und sil~
bergrueben im Preisgew belehnt wurde, hob das Hochstift darauf ab, daß diese
Lehen nach abganng hertzog Berchtolden von Zeringen dem stifft Basel haimgefal-
len sein. Auf den lange von der Forschung unbeachteten Vorgang haben 1990 Hart-
mut Heinemann und Karl Schmid aufmerksam gemacht.53

Vielleicht kam die Hinnahme der nordwärts gerichteten Erweiterung des Basler
Lehens dem Herzog nicht so ungelegen, wie man zunächst annehmen möchte, Denn
vom nördlichen Breisgau mit den Revieren im Elztal, Glottertal und Suggental abgesehen
, war die zähringische Position in den Bergbaurevieren im Breisgau nicht
eben stark. Am deutlichsten wird das im Revier des Sulzburger Tales. Dort übten in
zähringischer Zeit offensichtlich die Herren von Usenberg als Vasallen der Basler
Kirche und später auch als Vögte über das Kloster Sulzburg die Bergrechte aus. Dies
wurde nämlich 1221 bei der bischöflichen Neubelehnung Graf Eginos von Urach/
Freiburg respektiert, denn Bischof Heinrich versprach etwa um diese Zeit dem Grafen
eine Entschädigung mit einem etwa 20 Mark Silber abwerfenden Mannlehen,

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falls er Rudolf von Usenberg nicht dazu bewegen könne, sein bischöfliches Lehen
über die Sulzburger Silberberge Egino unterzuordnen: si apud nobilem virum R. de
Üsimberc non possimus efficere, ut feodum, quod in fossis argentariis ab ecclesia
Basiliensi tenet, a manu sua velit recipere.

Auch beim neuerlichen Streit um Silberberge und Wildbänne im Breisgau auf dem

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königlichen Hoftag im Jahre 1234 in Frankfurt wurde die Usenberger Sonderstellung
betont,54

Das an Sulzburg südwärts anschließende ehemals zähringische Badenweiler war
1147 als Heiratsgut Klementias von Zähringen an die Weifen gefallen und von diesen
1158 durch Tausch in den Besitz der Hohenstaufen gelangt. Die Münstertaler
Gruben aber zählten vielleicht schon vor 1200 zum Einflußbereich der Herren von
Staufen, welche allerdings zähringische Ministerialen waren, Doch bestand für die
Zähringer im 12, Jahrhundert hinsichtlich des Bergbaus im Revier von Bollschweil
/B irkiberg und vermutlich auch in der Britzna (Obermünstertal) am Stohren
(Willnau) eine erhebliche Konkurrenz durch die den Usenbergern nahestehenden
Grafen von Nimburg, den damaligen Vögten über das Priorat St. Ulrich (s, u.).

Durch das Basler Wildbann- und Silberberg-Lehen konnten daher die Zähringer
nach 1180 ihre Ansprüche auf die Nutzung der Gruben sowohl bei Badenweiler als
auch im Münstertal und in den Vorbergen zwischen Staufen und St. Ulrich anmelden
bzw. erheblich stärken, im Falle von Sulzburg aber zumindest eine Anwartschaft behaupten
. Die lehensrechtliche Absicherung ihrer Verfügungsgewalt über den Basler
Wildbann in der Freiburger Bucht war sicher nicht unwillkommen.

Mögliche Bergbau-Interessenten aus dem Breisgauer Adel

im 11712. Jahrhundert

Es ist davon auszugehen, daß sich nach 1028 die um Badenweiler und Staufen herausbildenden
herrschaftlichen Kräfte ebenso wie die Inhaber der Vogteien über die
Klöster Sulzburg, St. Trudpert und später auch über St. Ulrich mit Zustimmung bzw.
Duldung des Bischofs in die Nutzung der Gruben teilten. Mit Blick auf das Möhlin-
tal ist deshalb die Frage nach den grundherrlichen Kräften und auch der Vogteiinha-

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