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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 56
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0058
che Ansprüche aus dem einstigen Heiratsgut, d.h. aus der weiblichen Erbfolge herleiteten
, behaupteten, nur die Wildbänne seien Lehen, der Rest aber Eigengut und
sehr wohl vererbbar gewesen. Zum Beweis ließen sie neben einem Mahelbrief(Ehe-
vertrag), welcher auf den Hof zu Wittnau einging, zwen brief... verhörend, die Jn Ir
gemeinen Kisten gelegen sint. Do der ein wiset von groß Egen, Her zu Fürstenberg
[1281, 1 1324], das der einem Snewelin genant Bernlapen [1291, 11341], den Hoff
ze Witenowe vor ziten geeygent Hat, Der ander von Groff Heinrich, Her zu Fürstenberg
[| 1313], das der den Hoffze Witenowe dem Egenanten Snewelin Sch geeigent
Hatt, Do by man wol verstünde, das der Hoffze Witenow Sch nit lehen, Sonder eygen
were. Während das Freiburger Gericht 1440 zugunsten der Kläger entschied und den
Bernlapp eine Sechswochenfrist zum Nachweis der Leheneigenschaft der umstrittenen
Güter einräumte, schwenkte der österreichische Lehensbrief von 1444 ganz auf
die Bernlappsche Linie ein. Für uns bleibt bedeutsam, daß die Kombination des
Bollschweiler, Wittnauer und Wildbannkomplexes zu einem Gesamtlehen nicht über
die zweite Hälfte des 14. Jhs. zurückreicht und die Wittnauer Rechte vor 1300 als
ehemaliger Besitz der Grafen von Fürstenberg, der Nebenlinie der Grafen von Freiburg
, überhaupt nichts mit dem Ursprung der Besitzrechte der Snewlin in Bollschweil
zu tun haben.83

Kehren wir nach Bollschweil zurück. Der Umstand, daß Junta Snewlin, die Witwe
des Konrad Snewlin Junior, bereits 1277 mit Zustimmung ihrer Söhne Konrad und
Johannes Güter und Einkünfte an ihre schon damals in das Kloster Günterstal aufgenommenen
Töchter überschrieb, wozu auch ze Ellinchon ein malter geltes zählte,
zeigt, daß Teile des Snewlinschen Besitz im Bollschweiler Bann, wozu Ellighofen
rechnet, zumindest auf die Eltern des Konrad Snewlin zurückgeht, der bisher als erster
Grundherr dieser Familie in Bollschweil angesehen wurde.84

Als Junta später selbst ins Kloster Günterstal eintrat, vergabte sie dem Kloster
zahlreiche weitere Güter und Zinseinkünfte, darunter auch solche in dem ebenfalls
zu Bollschweil gehörenden Weiler Güttighofen. Dies hält der Klosterberain von
1344 ausdrücklich fest:85

Dis gut lit ze guettikouen vnd wart vns von swester juntun snewelinun:
a - im grübeler I juch. ackers, lit zwschent vns vnd dem [= gestrichen: schultheissen
gegen der schaller hof\ Priol von St. Virich; an stritmattun J juch. lit zwschent vns
vnd den herren von münster. Ennunt der kinczechun zem krucze J juch. ackers; Ze
guettikouen der trotacker J II teil [= ein halbes Zweitei].], stosset an die strittmattun
vndenan vnd I an den zwiggarten.

b ~ dü hütmat I juch. lit an der rinuelder mattun; der gegenüber IJ juch. ackers, lit
obenan an der stritmatten [usf. bis Ziffer h].

Mit Junta, der Witwe des Konrad Snewlin Junior und ihrem Sohn Konrad Snewlin
ist außerdem schon 1266 die Nachricht verknüpft, daß sie pfandweise die Hand auf
Besitz des Hochstifts Straßburg im Breisgau gelegt hätten. Damals beschwerte sich
der Straßburger Bischof beim Papst, daß Conradus dictus Snewelin, laicus, et Junta,
mater ejus, ... quasdam terms, possessiones et res alia, ad mensam episcopalem
spectantes titulo pignoris detinent obligatas licet ex eis perceperint ultra sortem,
also über Gebühr die Pfänder ausbeuteten. Rom beauftragte den Dekan zu Lautenbach
, um das von den Snewlin zu Unrecht Angeeignete und als Wucher Gebrand-

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